Taschengeld – wann und wieviel?

 

Geld regiert die Welt?

„Geld regiert die Welt“ – ein Sprichwort, das weit geläufig und verbreitet ist. Über den Wahrheitsgehalt dieser Weisheit lässt sich streiten, doch unbestritten ist Geld eine wichtige Thematik im Leben. So sollten auch junge Menschen früh an dieses Thema herangeführt werden, denn schließlich werden sie ohnehin früh genug mit dem Thema Geld konfrontiert. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Rolle spielt Arbeit im Leben? Wie gehe ich verantwortungsvoll mit Geld um? Wie teile ich mir Geld gut ein?

Solche Fragen sollte man sich bzw. dem eigenen Kind früh genug stellen, damit es später in seinem eigenen Leben die richtigen Antworten darauf finden kann. Ein probates Mittel dafür ist das Taschengeld. Viele Eltern geben ihrem Kind ein Taschengeld. Doch damit stellen sich direkt weitere Fragen für Elternteile: Wie viel Taschengeld für mein Kind ist angemessen? Wie viel Taschengeld mehr sollte mein Kind in jedem Lebensjahr bekommen? Wie und wann sollte man das Taschengeld zahlen? Wöchentlich oder doch lieber monatlich?

 

Empfehlung des Deutsches Jugendinstituts

Mit diesem Thema beschäftigt sich auch das Deutsche Jugendinstitut, das regelmäßig Empfehlungen in Bezug auf das Thema Taschengeld ausspricht. So gibt es Empfehlungen, wie viel Taschengeld ein Kind pro Lebensjahr erhalten sollte bzw. erhalten könnte. Die Tabelle beginnt bei der Altersklasse der unter 6-Jährigen. Das würde bedeuten, dass man einem Erstklässler oder Kindergartenkind bereits ein Taschengeld auszahlen kann.

Das besagte Institut hält 50 Cent bis 1 Euro pro Woche für unter 6-Jährige für angemessen.

Bei einem oder einer 9-Jährigen sind es 2,50 Euro bis 3 Euro pro Woche.

Ab 10 Jahren gibt es einen gewaltigen Sprung, denn dann werden 15,00 Euro bis 17,50 Euro pro Monat (Achtung Umstellung!) empfohlen.

Die Tabelle reicht bis zum 18. Lebensjahr und darüber hinaus. Hier sind 60 bis 75 Euro pro Monat empfohlen. Anzumerken ist dabei, dass diese Tabelle ständig aktualisiert und überarbeitet wird.

Natürlich muss man das Taschengeld an vielen anderen Dingen festmachen und die Empfehlung des Deutschen Jugendinstitutes ist eben nur eine solche.

Einkommen der Eltern

Eine solche Tabelle kann daher nicht als universelles Beispiel gelten, denn schließlich weicht das Einkommen der Familien mit Kindern ab.

Bei einer wohlhabenden Familie kann und wird das Taschengeld somit womöglich höher ausfallen, als bei einer Familie, die mehr auf Geld achten muss. Bis zum 9. Lebensjahr sind die Angaben außerdem in Wochen angegeben, während Taschengeld ab dem 10. Lebensjahr pro Monat ausgezahlt werden kann. Erst ab dem 10. Lebensjahr kann das Geld laut Meinung des Instituts eigenständig und besser eingeteilt werden, weshalb die monatliche Ausgabe erfolgt.

 

Diverse Vorteile

Seinem Kind ein angemessenes Taschengeld auszuzahlen, hat verschiedene Vorteile. Das Kind kann auf diverse Arten und Weisen davon profitieren. Einerseits wird durch die Ausgabe von Taschengeld das Kopfrechnen, bzw. Rechnen generell unterstützt und gefördert. Schließlich ist das Kind im Alter von sechs Jahren ohnehin darauf angewiesen, sich Mathematik-Kenntnisse für die Grundschule anzueignen. Auch davor, also im Kindergarten, schadet es nicht, wenn das Kind den Umgang mit Zahlen verinnerlicht.

Dass Kinder auf diese Weise früh mit Geld in Berührung kommen können und damit bereits wichtige Fähigkeiten erwerben, ist ja bereits angeklungen. „Früh übt sich, was ein Meister werden will“, so ein anderes bekanntes Sprichwort. Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge, sondern auch um die Tatsache, dass der Wert von verschiedenen Dingen verinnerlicht wird. Wie sonst soll man ein Gefühl davon haben, wie „wertvoll“ Dinge sind und wie vergänglich Geld sein kann, wenn man es nicht am eigenen Leib erfährt?

Wer Argumente dafür benötigt, warum ein Kind Taschengeld erhalten sollte, muss sich nur vor Augen führen, was eventuell geschehen kann, wenn das nicht passiert. Ein Kind kommt nicht mit Geld in Kontakt und alle materiellen Güter werden von den Eltern gegeben. So profitiert das Kind lediglich vom Geld seiner Eltern und wird sich darauf verlassen, dass finanzielle Dinge von den Eltern verantwortet werden. Die eigene Verantwortung und das Bewusstsein, eines Tages in diese Rolle schlüpfen zu müssen und mit dem Thema Geld konfrontiert zu werden, können so nicht aufkommen. Wenn es später dann darum geht, etwas zu verdienen, um sich etwas Bestimmtes leisten zu können, oder wenn nach dem Schulabschluss die Arbeitswelt ruft, kann ein Kind einige Zeit benötigen, um sich in einer wirtschaftlich orientierten Arbeitswelt zurechtzufinden. Möglicherweise wird es so einige schlechte und negative Erfahrungen machen und einige Male Pleite gehen, um zu realisieren, wie sensibel man mit dem Thema Geld umgehen muss.

Ihr Kind wird sich ohne frühzeitige Übung und Praxis regelmäßig unterschätzen oder überschätzen, wenn es um Geld geht. So können finanzielle Risiken entstehen und Ihr Kind lebt eines Tages eventuell über seinen Verhältnisse. Natürlich bestimmen Sie damit auch die charakterlichen Züge Ihres Kindes: wird Ihr Kind materialistisch, schätzt es die Dinge seines Lebens, ist es zufrieden mit dem, was es hat? Muss es immer mehr haben, um glücklich zu sein? Diese Fragen können nur dann positiv beantwortet werden, wenn das Kind selbst erfährt, wie schnell Geld weg sein kann und dass man es sich unter Umständen hart erarbeiten und verdienen muss. Geld wächst nicht auf Bäumen und es ist besser, wenn Ihr Kind das so schnell wie möglich erfährt.

Welche Regeln sollte es beim Taschengeld geben?

Fester Termin

Bei der Ausgabe von Taschengeld gibt es für Eltern noch einige weitere sinnvolle Regeln, um keine Fehler zu machen, damit die Taschengeld-Vergabe zu keinem Reinfall wird. Wichtig ist es beispielsweise, dass es feste Termine für das Taschengeld gibt und dass daran auch bedingungslos festgehalten wird. Dafür bietet sich beispielsweise der Monatsanfang an. Auch so bekommt das Kind bereits einen ersten Einblick, wie die Arbeitswelt funktioniert. Schließlich kann sich ein Arbeitnehmer normalerweise auch nicht aussuchen, wann er das Entgelt des Arbeitgebers bekommt. Klare Regeln sind für Kinder wichtig.

 

Freiwillige Ausgabe

Neben den festen Terminen ist die Freiwilligkeit der Aktion ebenso wichtig. Kinder sollten ihre Eltern also nicht um Geld anbetteln müssen, denn auch dies wird ihnen ein falsches Selbstverständnis vermitteln. Eltern sollten freiwillig auf ihre Kinder zugehen, denn es liegt anfangs in ihrer Verantwortung, dass die Konfrontation der Kinder mit Geld gelingen kann.

 

Keine Bedingungen

Taschengeld sollte bedingungslos gezahlt werden und nicht an bestimmte Faktoren geknüpft sein. Ein No-Go ist es daher, Taschengeld bzw. die Höhe des Taschengeldes beispielsweise an gute bzw. schlechte Schulnoten zu koppeln. Auch so bringen Sie ihr Kind in eine mitunter missliche Lage, da es nicht mehr für die Schulnote, für das Fach bzw. für die Zukunft oder das Leben lernt, sondern für Geld. Andererseits kann man das Recht auf Taschengeld nicht durch schlechte Leistungen verlieren. Sie werden von Ihrem Arbeitgeber schließlich auch nicht für Leistung, sondern für die Zeit, die Sie auf Ihrer Arbeitsstelle verbringen, bezahlt.

 

Keine Vorschüsse

Auch Vorschüsse bzw. Kredite von Ihnen als Eltern sind zu vermeiden. Denn so gerät eine bestehende Ordnung aus den Fugen. Ist die Regel, die man mit dem Kind getroffen hat, erstmals außer Kraft gesetzt, wird sie so schnell nicht mehr wieder in Kraft treten können. Konsequenz ist daher sehr wichtig für die Erziehung eines Kindes und besonders in diesem Fall.

 

Verwendung des Taschengeldes

Taschengeld wird von Kindern vorzugsweise für Süßigkeiten, Zubehör für bestimmte Hobbies, Zeitschriften und Magazine, beispielsweise aber auch für Spielsachen verwendet. Dabei gibt es Dinge, die man seinem Kind, unabhängig vom Taschengeld, weiterhin bezahlen und spendieren sollte. Dazu zählen Lebensmittel, Schulsachen, außerschulische Dinge und auch der Aufenthalt in einem Verein. Die Mitgliedschaft in einem Verein ist schließlich etwas, das dem Kind ohnehin zu Gute kommt. Daher wäre es nicht fair, wenn das Kind diese Investitionen selbst tätigen müsste.

 

Fazit

Es bietet sich für Eltern an, ihrem Kind Taschengeld zu geben, denn wie schon erwähnt ergeben sich vielfältige Vorteile auf kurzfristiger und langfristiger Basis für Kinder und damit auch für Eltern. Die Höhe des Taschengeldes ist dabei gar nicht so wichtig. Sie können sich mit anderen Eltern abstimmen oder der Empfehlung des besagten Instituts nachkommen. Wichtig ist nur, dass Sie nicht übertrieben wenig oder übertrieben viel Taschengeld geben. Im Anschluss ist nur noch wichtig, dass Sie bestehende und abgemachte Regeln einhalten, das Taschengeld nicht an Bedingungen knüpfen, dass das Taschengeld vom Kind richtig verwendet werden kann und dass keine Vorschüsse gewährt oder Betteleien vonnöten sind. Wenn Sie all dies einhalten, werden Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind einen angemessenen Umgang mit Geld erlernt.

Dieser Beitrag wurde am 23. Dezember 2018 in Kids allgemein veröffentlicht.

Hilfsangebote, Beratungen und Tools für werdende Mütter im Netz

Eine junge, oder vielleicht sogar erst werdende Mutter, hat viele Fragen und teils auch Sorgen. Bin ich der Aufgabe gewachsen? Werde ich eine gute Mutter sein? Was ist, wenn das Kind krank ist?
Insbesondere alleinerziehende Mütter stehen im Alltag vor großen Herausforderungen. Das Geld ist dann meist knapp und die junge Mutter steht durch die finanziellen Probleme im Dauerstress. All diese Dinge beschäftigen oft schon vor der eigentlichen Geburt. In diesem Artikel haben wir einige wichtige Tools und Anlaufstellen zusammengefasst.

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Warum Ihr genetischer Stammbaum nicht derselbe ist wie Ihr genealogischer Stammbaum

Ihr genetischer Stammbaum ist nicht dasselbe wie Ihr genealogischer Stammbaum – und das nicht nur wegen Nicht-Vaterschaftsereignissen und Adoption. Hier ist die Vorgehensweise.

Fülle an Informationen für den genealogischen Stammbaum

Ihr genealogischer Stammbaum kann Hunderte, ja Tausende von Namen enthalten und kann unzählige Generationen zurückreichen. Theoretisch gesehen sogar in das Zeitalter der Bibel und davor, wobei es naturgemäß jedoch recht wenige Aufzeichnungen gibt. Sie können beliebig viele Zeilen der Sicherheiten einbeziehen. Sie können mehrere Quellen zu Ihren Ergebnissen hinzufügen, und heutzutage können Sie sogar Medien hinzufügen, einschließlich Bilder und Kopien der eigentlichen Dokumente. Jedes Mal, wenn jemand heiratet oder ein neues Baby begrüßt, können Sie dieses Ergebnis zum Diagramm hinzufügen. Kurz gesagt, es gibt kein Ende der Menge an Informationen, die Ihr Stammbaumdiagramm ausmachen kann.

Nicht so bei Ihrem genetischen Stammbaum

Ihr genetischer Stammbaum enthält nur die Vorfahren, von denen Sie einen Teil ihrer DNA erhalten haben. Sie haben nicht die DNA von allen Ihren Vorfahren.

Mithilfe einer ausgefallenen Mathematik lässt sich berechnen, dass die durchschnittliche Zahl der Generation, in der DNA von einem Vorfahren vererbt wird, etwa sieben beträgt. Aber natürlich versuchen die meisten von uns nicht, herauszufinden, wie viel von unserer DNA wir von der Urgroßmutter erhalten haben. Die meisten von uns haben nur eine Liste der DNA-Treffer und wir versuchen herauszufinden, ob wir alle mit der gleichen Urgroßmutter verwandt sind. Also, wie funktioniert das?

Nun, das Erste, was wir erkennen müssen, ist, dass lebende Nachkommen der Urgroßmutter im Allgemeinen unsere vierten Cousins sein würden. Nach den Regeln der Vererbungslehre und der Mathematik teilen wir nur in 50 % der Fälle DNA miteinander.

Bei DNA Cousins sind die Zahlen zu unseren Gunsten. Sie besitzen im Durchschnitt 940 vierte Cousins. Wenn Sie also nur DNA mit 470 von ihnen teilen, ist das nicht ganz so schlimm, oder? Und es braucht nur ein oder zwei von ihnen, um getestet zu werden und auf Ihrer Matchliste zu erscheinen. Ihre Anwesenheit dort und ihre Dokumentation zurück zur süßen Urgroßmutter hilft bereits, die Genealogie zu verifizieren, die Sie abgeschlossen haben. Es erlaubt Ihnen auch, andere zusammenzubringen, die diese Verbindung teilen könnten, damit Sie noch mehr über die Urgroßmutter und ihre Familie erfahren können. Plus, wenn Sie ein weiteres Familienmitglied finden, dann wird auch dieses 470 vierte Cousins haben, von denen einige nicht auf Ihrer Liste stehen werden. Dies verschafft Ihnen Zugang zu noch mehr der 940 Personen in der Ahnenforschung.

Ethnische Unterschiede lassen sich durch den genetischen Stammbaum erklären

Dieser genetische Stammbaum, der nicht genau mit Ihrem traditionellen Stammbaum übereinstimmt, manifestiert sich auch in Ihren ethnischen Ergebnissen, obwohl es dort auch andere Gründe für Diskrepanzen gibt.

Fazit

Kurz gesagt, der DNA-Abgleich ist kein eigenständiges Werkzeug, aber wenn Sie es mit Ihren traditionellen Ressourcen kombinieren, kann es ein sehr mächtiges Werkzeug zur Überprüfung und Erweiterung Ihrer Familiengeschichte sein. Denken Sie daran, nur weil ein Cousin keine Übereinstimmung in der DNA zeigt, bedeutet das nicht, dass es keine genealogische Verbindung gibt! Genealogische Forschung und primäre Quellen können Zusammenhänge nachweisen, auch wenn die DNA sie nicht zeigt.

Dieser Beitrag wurde am 12. Dezember 2018 in Allgemein veröffentlicht.

Vom Jungen zum Mann – die Pubertät

Es kann mit 11 Jahren beginnen, vielleicht aber auch erst mit 17: Eltern werden es mit Sicherheit merken und spüren, wenn der eigene Sohn in die Pubertät kommt. Es gibt eine Reihe von körperlichen Indizien und Anzeichen, die zuerst nur Ihr eigener Sohn bemerken wird. Sie als Eltern werden es spätestens bemerken, wenn sich das Sozialverhalten des Sohnes früher oder später verändern wird. Davon beeinflusst wird sicherlich auch Ihr Verhältnis zu Ihrem Sprössling. Bei ihm macht sich die Pubertät durch das Wachstum der Hoden, die Entwicklung der Schambehaarung, das Peniswachstum, die Spermienproduktion, den Bartwuchs und den Stimmbruch bemerkbar. Das Schlafbedürfnis kann außerdem zunehmen.

Am ehesten lässt sich die Pubertät von Jungs von außen betrachten, da die Wachstumsphase eintritt und aus dem kleinen Jungen plötzlich ein Heranwachsender wird. Die inneren Veränderungen sorgen hingegen dafür, dass die eigene Identitätsfindung vorangetrieben wird, dass das Verlangen und Bestreben nach Autonomie wächst und Erfahrungen außerhalb der familiären Struktur gesucht werden. Zwei Charakteristika dieser „psychologischen Pubertät“ sind in dieser Phase besonders markant.

Trotzphase

Eine Trotzphase hat man als Elternteil schon hinter sich. Mit etwa 3 oder 4 Jahren testen Kinder erstmals ihre Grenzen aus, werfen sich mitunter auf den Boden und rebellieren. Rund zehn Jahre später wird der Familienhaushalt von einer zweiten Phase des Trotzes heimgesucht. Im Prinzip geht es um dieselben Motive wie schon im Kindesalter. Die eigene Autonomie wird ausgereizt, Grenzen werden ausgedehnt und teilweise überschritten, die finale Rebellion gegen das Elternhaus beginnt.

Dabei äußert sich jede Trotzphase bei jedem Jungen anders. Das hängt auch davon ab, wie sich die Pubertät bei den Eltern veräußerte, welche Strukturen und Regeln in der Familie generell vorherrschen und letzten Endes wird das Verhalten des Teenagers natürlich auch von dessen Umfeld beeinflusst.

Der typische Ausdruck einer Trotzphase kann bei Jungs so aussehen, dass sie beispielsweise von der Schule kommen, den Ranzen in die Ecke werfen und kommentarlos in ihrem Zimmer verschwinden. Dabei gibt es eine Regel bzw. eine Vereinbarung mit den Eltern, an welchem Platz der Schulranzen normalerweise zu stehen hat. Doch der Teenager sucht bewusst die Provokation. Er weiß, dass es Ärger gibt, wenn er ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt. Er scheint die Reibung förmlich zu suchen. Normalerweise gibt es gleich nach der Schule zuhause das Mittagessen. Auch hier schaltet der Teenager auf stur: er will nicht aus seinem Zimmer herauskommen, hat seine Tür verschlossen.

Er hat bereits in der Schule gegessen, ganz zur Verwunderung seiner Eltern. Steckt hinter seinem Verhalten ein Mädchen, in das er unglücklich verliebt ist? Geht es um eine schlechte Schulnote in der letzten Mathematikarbeit? Früher trug der Sohn das Herz auf seiner Zunge, nun scheint man jedes Wort aus ihm herausquetschen zu müssen. Eine merkwürdige Situation für die Familie schließlich findet hier gerade eine tiefgreifende Veränderung statt, die auch den Charakter des Sohns betrifft. Jungs, die sich nicht mehr an Abmachungen halten und beispielsweise abends länger wegbleiben, als ursprünglich vereinbart. Laute Musik im jugendlichen Zimmer – ein Klassiker der Pubertät. Abgrenzung von den Eltern, eventuell gerät die Konsole und das eine oder andere Shooter-Game im Zimmer in den Mittelpunkt der Ereignisse.

Immer lautere Wortgefechte mit der Mutter oder mit dem Vater – all das sind Indizien einer Trotzphase, welche kürzer oder länger dauern kann. Dabei gibt es natürlich auch verschiedene Formen der Veräußerung. Manche protestieren bzw. trotzen eher still oder passiv, manche machen keinen Hehl aus ihrem Trotz und aus ihrer Auflehnung gegen die parentale Autorität. Grenzen ausloten, Autonomiekämpfe führen und ein wachsendes Profil schärfen. Das ist für viele Teenager in dieser Phase an der Tagesordnung.

Freunde, Feiern, Rauchen, Alkohol

Bei solchen eher lauten Trotzern kann das mit der Trotzphase natürlich noch viel weiter gehen: Freunde, Feiern, Rauchen, Alkohol sind hier die entsprechenden Schlagwörter. Wie bereits beschrieben werden sich die Intensität und das Ausmaß des pubertären Trotzes auch am Freundeskreis des Betroffenen ermessen.

Hat Ihr Sohn eher ruhigere Freunde, handelt es sich vielleicht um „Mauerblümchen“ bzw. eher um ruhigere Zeitgenossen, die ihre Schullaufbahn beispielsweise sehr ernst nehmen, könnte es sein, dass Ihr Sohn vielleicht gar nicht mit Nikotin oder Alkohol in Berührung kommt. Feiern könnte für ihn dann genauso ein Fremdwort sein. Doch natürlich sind solche „Mauerblümchen“ auch und gerade in der Lage, es faustdick hinter den Ohren zu haben, wenn sie entsprechende verbotene Dinge ausprobieren.

Generell hat der Freundeskreis in dieser Zeit das Potenzial, eine Ersatzfamilie darzustellen, in der andere Regeln, vielleicht sogar gar keine Regeln, befolgt werden müssen. Hier ist der Ort, um sich über die neusten Nachrichten auszutauschen, um über Mädchen zu tuscheln, Dinge zu planen und um natürlich auch seine ganz eigene Sprache veräußern zu können.

Die Autonomie in Gruppen außerhalb der eigenen Familie kann sehr wichtig für einen Teenager sein. Dabei wird er natürlich trotzdem und weiterhin von seiner eigenen „echten“ Familie beeinflusst.

Sollten Sie also das Gefühl haben, Sie würden Ihren Sohn „verlieren“, dann kann festgehalten werden, dass das normalerweise nicht der Fall ist. Er versucht sich lediglich, Autonomie zu verschaffen, was für seine weitere Entwicklung sehr wichtig ist. Ist er beispielsweise nicht in der Lage, sich von seiner Familie und von dem, was er schon kennt, abzugrenzen, wird er später vielleicht Probleme haben, loszulassen. Es geht für ihn also darum, die Welt zu erkunden. Währenddessen will er dennoch wissen und spüren, dass es in seiner Familie eine bedingungslose Liebe gibt und er einen Rückhalt erfährt, auch wenn es mitunter Streit gibt. Sie sollten also nicht zu viel Aufruhr erzeugen, zu viele Regeln aufstellen und schließlich für sehr viel Geschrei sorgen. Andererseits sollten Sie Ihren Sohn aber auch nicht vernachlässigen und ihm das Gefühl geben, dass er machen kann, was er will. Schließlich gilt es das richtige Maß an Vertrauen bzw. Autorität zu finden. Dass das nicht ganz einfach ist, kann sich jeder vorstellen. Schließlich war jeder selbst ja einmal in der Pubertät.

Gerade Rauchen, Alkohol und Feiern können optimale Möglichkeiten für Jugendliche sein, sich abzugrenzen, zu rebellieren und um sich eigenständig und frei zu fühlen. Beim Feiern kann man sich intensiver mit dem anderen Geschlecht beschäftigen, eventuell geht Ihr Sohn mit seinen Freunden auf „Beutejagd“. Rauchen ist innerhalb von Cliquen manchmal „cool“. Es ist ein Mittel, um dazuzugehören, um erwachsen und frei zu sein. Und zu guter Letzt kann Alkohol anfangs das Gefühl geben, ebenso frei zu sein. Es verändert und hebt mitunter die Stimmung. Vielleicht ist es auch das Objekt eines massiven Gruppendrucks, denn je nach Clique herrscht eine starke Anpassung und alle versuchen, einem Anführer bzw. einem Ideal zu folgen, mit dem sie sich identifizieren.

Der erste Rausch, das erste Mal betrunken sein, der erste Kater – Dinge, die für einen Jungen in der Trotzphase dazu gehören können, aber nicht müssen.

Hier geht es zu Teil 2: Vom Jungen zum Mann – Tipps zum Umgang mit pubertierenden Jungs

 

Die Pflegestufen im Überblick

Als „pflegebedürftig“ wird per Definition in Deutschland jemand bezeichnet, wenn eine Person, die unter einer Krankheit oder Behinderung leidet, ihren Alltag auf Dauer nicht selbstständig bewältigen kann und daher auf externe Hilfe angewiesen ist. Um die verschiedenen Stufen von Pflegebedürftigen einzuteilen, anhand derer sich schließlich auch das Pflegegeld bemisst, gibt es seit 2017 neue Pflegestufen – fünf an der Zahl.

Welche Pflegestufen gibt es?

Durch die neuen Richtlinien im Jahr 2017 ist es nun einfacher geworden, die Einteilung in verschiedene Pflegestufen nachzuvollziehen.

Pflegegrad 1

Wird eine „geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ festgestellt, die beispielsweise schon erreicht ist, wenn der Alltag leicht eingeschränkt ist, so kommt es zur Einordnung in den ersten Pflegegrad. Dafür gibt es ein so genanntes Begutachtungsassessment und eine Punkteskala, anhand derer die Einordnung vorgenommen werden kann. Wer dort mindestens 12,5 Punkte erreicht, hat Anspruch auf Unterstützung.

Pflegegrad 2

Bei wem eine „erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ diagnostiziert wird, erfolgt die Einordnung in den zweiten Pflegegrad. Auf der besagten Skala müssen mindestens 27 und maximal 47,5 Punkte erreicht werden. Betroffene, die vor der Neuerung an Demenz litten und somit in Pflegestufe 0 waren, sowie Pflegebedürftige der alten Pflegestufe 1 wurden im Zuge der Neuausrichtung in die zweite Pflegestufe überführt.

Pflegegrad 3

Hier liegt eine „schwere Beeinträchtigung“ der Selbstständigkeit vor, die ab 47,5 Punkten in der besagten Skala bis hin zu 70 Punkten auf der Skala vergeben wird. Personen, die vor der angesprochenen Neuerung an Demenz erkrankten und in die erste Pflegestufe einsortiert wurden, sowie Betroffene der Pflegestufe 2, wurden nach der Neuerung in die neue Stufe 3 übergeführt.

Pflegegrad 4

Liegt eine „schwerste Beeinträchtigung“ der Selbstständigkeit vor, erfolgt die Einordnung in den vierten Pflegegrad. Mindestens 70 bis höchstens 90 Punkte müssen im Assessment erreicht werden, damit es zu dieser Einteilung kommt.

Pflegegrad 5

Der Pflegegrad 5 ist der höchste Grad der neuen Einteilung. Auch hier muss eine „schwerste Beeinträchtigung“ der Selbstständigkeit vorliegen. Die Gutachter des MDK müssen zugleich mindestens 90 Punkte angeben. Demenz-Patienten, die vor 2017 in die dritte Pflegestufe einsortiert wurden, haben nun den fünften Pflegegrad erhalten. Das trifft auch auf bestimmte „Härtefälle“ zu.

 

Welche Leistungen gibt es?

Leistungen im Pflegegrad 1

Pflegegeld und auch keine Pflegesachleistungen erhalten Betroffene, die zur ersten Pflegestufe zugeordnet wurden. Sie erhalten allerdings einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro monatlich. Damit kann eine stationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Tages- und Nachtspflege oder beispielsweise auch Verhinderungspflege angerechnet werden, denn solche Leistungen stehen den Pflegebedürftigen der Stufe 1 pauschal nicht zur Verfügung.

Leistungen im Pflegegrad 2

Betroffene des zweiten Pflegegrades haben einen Anspruch auf Pflegegeld in Höhe von 316 Euro monatlich, sollte eine häusliche Pflege vonnöten sein. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, ambulante Pflegesachleistungen in Anspruch zu nehmen. Hier sind Leistungen bis zu 689 Euro monatlich möglich. Dabei ist auch eine Kombination aus Pflegegeld und Sachleistungen möglich, zumal das Pflegegeld bei dieser Variante geringer wird. Auch hier besteht der Anspruch auf das Entlastungsgeld in Höhe von 125 Euro. Für eine Kurzzeitpflege von maximal 28 Tagen im Jahr sind 1.612 € als Zuschuss vorgesehen. Auch bei der Verhinderungspflege ist ein Zuschuss von 1.612 € Euro angedacht, wobei beide genannten Beträge höher ausfallen können, wenn die jeweilige andere Pflegeleistung nicht in Anspruch genommen wird. 770 Euro stehen für eine vollstationäre Pflege zur Verfügung. Hier kam es im Vergleich zur vergangenen Berechnung zu einer Minderung der Subvention.

Leistungen im Pflegegrad 3

Betroffene des dritten Pflegegrades haben Anspruch auf häusliche Pflege oder Pflegesachleistungen in Zusammenhang mit ambulanten Diensten. Das Pflegegeld beträgt hier 545 Euro, die Pflegesachleistungen hingegen 1298 Euro pro Monat, wobei auch hier wieder eine Kombination möglich ist. Der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro kann auch hier eingefordert werden. 1.612 € stehen ebenfalls hier, sowohl für die Kurzzeit- als auch für die Verhinderungspflege zur Verfügung. Die Leistungen variieren allerdings, je nach dem, was in Anspruch genommen wird. 1.298 Euro werden für Tages- und Nachtpflege zur Verfügung gestellt. Der Betrag für die stationäre Pflege in Heimen (1262 Euro monatlich) wurde auch hier im Vergleich zur Regelung vor 2017 abgemindert.

Leistungen im Pflegegrad 4

Der Anspruch auf Pflegegeld beträgt in diesem Fall 728 Euro. Pflegesachleistungen sind auch hier wieder in einer Höhe von maximal 1.628 Euro erhältlich. Auch steht hier der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro zur Verfügung. Ansonsten gelten auch hier die obigen Regeln für Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Die Beträge hängen davon ab, welche Leistungen letzten Endes beansprucht werden. 1298 Euro werden für die Tages- und Nachtpflege ausgegeben; für die stationäre Pflege hingegen 1775 Euro.

Leistungen im Pflegegrad 5

Wird ein Betroffener in Pflegegrad 5 zuhause gepflegt, so wird ein monatliches Pflegegeld in Höhe von 901 Euro verteilt. 1.995 Euro hingegen sind es bei einer ambulanten Pflegeversorgung. Pflegegeld und Pflegesachleistungen können auch hier kombiniert werden. Auch das Entlastungsgeld (siehe oben) ist beim höchsten Pflegegrad verfügbar. Für Kurzzeit- und Verhinderungspflege gibt es 1.612 Euro, wobei die abweichenden Zahlungen im Vergleich zu den unteren Pflegestufen hier wieder leicht angehoben wurden. So verhält es sich auch mit der Tages- und Nachtpflege, die 1.995 Euro beträgt, während die stationäre Pflege mit 2.005 Euro subventioniert wird.

Der MDK unternimmt die Einteilung in die verschiedenen Stufen unter anderem anhand des zeitlichen Maßstabes. Die Frage, wie viel Zeit die Pflege des Betroffenen in Anspruch nimmt, entscheidet also auch darüber, ob es sich um eine beispielsweise „schwere“ oder „schwerste“ Beeinträchtigung des Alltages handelt.

Was können Angehörige leisten?

Laut Gesetz wurden auch die verschiedenen Bereiche des Hilfebedarfs definiert und dabei in folgende vier Bereiche eingeteilt: Körperpflege, Ernährung, Mobilität und hauswirtschaftliche Versorgung.

Pflegebedürftige Menschen sind in puncto Körperpflege beispielsweise darauf angewiesen, dass ihnen beim Waschen, Duschen und Baden geholfen wird. Weiterhin geht es um die Zahnpflege, Kämmen, Rasieren und um die Darm- und Blasenentleerung.

Im Bereich Ernährung besteht die Hilfe unter anderem darin, für ein mundgerechtes Zubereiten der Nahrung einerseits, andererseits auch für die Aufnahme der Nahrung zu sorgen.

In puncto Mobilität sind Betroffene mitunter darauf angewiesen, dass ihnen beim Aufstehen und zu Bett gehen Hilfe angeboten wird. Dabei spielen auch die Themen An- und Auskleiden, Gehen und Stehen, sowie Treppensteigen, verlassen und aufsuchen der Wohnung eine Rolle.

Die hauswirtschaftliche Versorgung umfasst das Einkaufen, Kochen und Reinigen der Wohnung. Weiterhin kann es erforderlich sein bzw. werden, Unterstützung beim Spülen, Wechseln und Waschen der Wäsche bzw. Kleidung zu liefern und auch für das Heizen der Wohnung oder des Hauses verantwortlich zu sein.

Dabei gibt es verschiedene Dimensionen der Pflegebedürftigkeit. Teilweise ist es für Angehörige möglich, in diesen Dimensionen unterstützend zu wirken. Teilweise sind sie von den Dimensionen aber auch selbst betroffen.

Eine soziale Dimension hat die Pflegebedürftigkeit natürlich für die Betroffenen, doch vor allem auch für das private Umfeld, das unter Umständen Hilfe leistet. Denn die Umstände der Pflege können zu sozialer Isolierung führen. Direkte Betroffene haben so eventuell weniger die Chance, ihre Angehörigen zu sehen. Sollten sich Angehörige für die persönliche Hilfe entschieden haben, kann dies ihr Verhältnis zur Umwelt bzw. zu ihrem Umfeld beeinflussen und auf diese Art und Weise isolieren.

Eine ökonomische Dimension kann Pflegebedürftigkeit natürlich auch haben, denn allgemein ist Pflege eine teure Angelegenheit. Zwar gibt es in Deutschland eine Pflegeversicherung, über deren abrufbare Beiträge ja schon informiert wurde, doch der komplette Pflegebedarf kann in seltensten Fällen komplett versicherungstechnisch abgedeckt werden. Daher ist häufig ein finanzieller Eigenaufwand vonnöten, der erhebliche Ausmaße annehmen kann.

Psychische Dimension: Für die Betroffenen ist es, je nach Pflegegrad, natürlich auch eine psychische Belastung, wenn Körper bzw. Geist nicht mehr wie gewohnt funktionieren und das eigene Leben nur noch durch die Hilfe von anderen bewältigt werden kann. Schon allein diese Erfahrung kann dafür sorgen, dass die Lebensqualität rapide abnimmt.

Überdies gibt es natürlich auch eine gesellschaftliche Komponente von Pflegebedürftigkeit. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ist der Pflegenotstand ein ernsthaftes Thema, da es verhältnismäßig viele alte Menschen, aber nur wenig junge Menschen gibt. Pflege ist ein Thema, das die ganze Gesellschaft interessieren sollte. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, ein bewusstes und gesundes Leben zu leben, damit es optimaler Weise erst gar nicht zu einem Pflegebedarf kommt. Dafür ist wiederum mehr Aufklärung seitens des Staates vonnöten, damit die erforderlichen Informationen ankommen. Während hier also Förderprogramme hilfreich sind, sollte man selbst entsprechende Geldreserven anlegen, um einer Pflegebedürftigkeit im Alter schon entgegenwirken zu können.

Für Angehörige gibt es übrigens verschiedene Wege und Arten, Hilfe zu leisten. Es kann betrieblich Pflegezeit beantragt werden, um eine Freistellung zu ermöglichen. Bei der teilweisen Freistellung wird die Arbeitszeit verringert. In diesem Fall ist der Arbeitgeber auch dazu angewiesen, den Wünschen des Arbeitnehmers zu entsprechen, es sei denn besondere betriebliche Gründe werden eine solche Freistellung verhindern bzw. erschweren. Während der Pflegezeit genießen die Helfenden im Übrigen einen besonderen Kündigungsschutz. Um die Pflege eines nahen Angehörigen bzw. minderjährigen nahen Angehörigen gewährleisten zu können, kann Familienpflegezeit beansprucht werden. Diese erstreckt sich auf den Zeitraum von 24 Monaten. Hier muss lediglich die Grundlage erfüllt sein, dass eine Mindestanzahl von 15 Wochenstunden Arbeit im Durchschnitt eines Jahres gegeben ist.

Ab wann besser ins Heim?

Die Frage: „Wann sollte mein Angehöriger bzw. meine Angehörige in ein Pflegeheim?“ bzw. die Frage, ob er/sie das überhaupt sollte, ist eine schwierige Frage. Kein Arzt hat das Recht dazu, diese Entscheidung zu treffen. Lediglich Ratschläge sind hier also möglich. Und auch als Angehöriger hat man nur bedingt Entscheidungshoheit. Dann nämlich, wenn eine entsprechende Vollmacht vorliegt. Hier gibt es keine pauschalen Faktoren oder Pro- und Kontra-Argumente. Die Entscheidung muss in jedem Fall individuell gefällt werden. Einerseits braucht ein Pflegebedürftiger, beispielsweise ein Demenzkranker, seine gewohnte Umgebung und klare Abläufe. So kann ein Einzug in ein Pflegeheim zu einem dauerhaften Einbruch der Stimmung führen und die Situation nur noch weiter verschlechtern. Andererseits kann darin auch eine Chance bestehen. Sollte der Demenzkranke beispielsweise noch fit genug sein, um neue Kontakte zu knüpfen, hat er die Chance, in einem angemessenen Heim neue Gewohnheiten zu schaffen, um sich so dort einzuleben. Damit sind auch das Milieu, die Atmosphäre und das Konzept des entsprechenden Heims ausschlaggebend. Welcher Umgangston herrscht im Heim? Inwiefern ist es erlaubt, persönliche Möbel oder Gegenstände mit in das Heim zu bringen? Inwiefern werden sie beachtet? Wie werden die Bewohner des Heims toleriert? Wie viel Flexibilität bringt man ihnen entgegen? Wie ist das Verhältnis zu den weiteren Mitbewohnern des Heims? Herrscht eine „heimische“ Atmosphäre oder erinnert der Aufenthalt eher an ein Krankenhaus? All das sind Fragen, die das Heim betreffen und die entscheidend dafür sein können, ob und wann ein Betroffener in das Heim kommt.

Welche Alternativen gibt es?

Neben der bereits thematisierten Betreuung durch Angehörige kann es auch in Frage kommen, auf eine ambulante Krankenpflege zurückzugreifen. Ein Pflegedienstleister hat so die Aufgabe, sich einmal in der Woche, teilweise bzw. möglicherweise aber auch regelmäßig und täglich um den Betroffenen zu kümmern. Dadurch werden familiäre Angehörige entlastet, die so ihrem Beruf nachgehen können. Auch die Möglichkeit einer 24-Stunden-Pflege besteht. Diese Form der Unterstützung bringt wiederum verschiedenste Vorteile mit sich. So hat der Pflegebedürftige in diesem Fall den Vorteil und die Option, weiterhin in seinem Zuhause zu bleiben. Einerseits kann hier zudem die Haushaltspflege, andererseits aber auch die persönliche Grundpflege des Betroffenen übernommen werden. Speziell wenn eine Unterstützung auf Stundenbasis nicht mehr ausreicht, besteht so die Möglichkeit, für einen Pflegeheim-Ersatz zu sorgen. Während in einem Heim zudem immer eine Art der Anpassung vonnöten ist, kann eine mobile Pflegehilfe individuell auf die Wünsche des Bedürftigen und seiner Familie eingehen. Das Angebot kann so auf die Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Pflegebedürftige ein persönliches Verhältnis zur Pflegekraft aufbauen kann, da es sich dann immer um dieselbe Person handelt. Schließlich ist eine Vertrauensbasis eine weitere wichtige Komponente der Pflege.

Fazit

Wer auf eine 24-Stunden-Pflege zurückgreifen möchte, muss natürlich mit höheren Ausgaben rechnen. Pflege ist immer noch Sache des eigenen Geldbeutels, auch wenn die vorgestellten Angebote bestehen und auch angenommen werden können. Letzten Endes geht es darum, auf die individuellen Gegebenheiten einzugehen. Welche Krankheit liegt vor? In welchem Stadium befindet sich die Krankheit? Inwiefern kann der Betroffene noch selbst Wünsche äußern? Welche Art von Hilfe kommt dem Charakter des Betroffenen am besten entgegen? Heim ist nicht gleich Heim und so sollten die individuellen Kriterien für jedes Heim aufs Neue untersucht werden. Letzten Endes handelt es sich bei der Pflegethematik bzw. Problematik in Deutschland um eine mehrdimensionale Angelegenheit. Ein gesamtgesellschaftliches Problem, das aufgrund der demografischen Situation in Deutschland besonders brisant ist und auch noch werden wird. Daher sollte man sich besonders Gedanken um seine Zukunft und Gesundheit machen, aber auch die Situation der nahen Angehörigen nicht außer Acht lassen.

 

Dieser Beitrag wurde am 8. Dezember 2018 in Pflege, Senioren veröffentlicht.

Ab wie viel Jahren einen Schlüssel?

Sollten Sie Vater oder Mutter eines Sohnes bzw. einer Tochter sein, dann werden Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter auch zu einem gewissen Alter vom Kindergarten, oder von der Schule abholen bzw. diese Aufgabe an andere Verwandte delegieren. Kinder müssen und sollten sich bis zu einem gewissen Alter um nichts bzw. nicht viel kümmern. Sie kommen in das Haus, indem Sie sie in das Haus lassen, oder indem sie eben klingeln und Sie ihnen den Zugang zur Wohnung ermöglichen. Doch eines Tages wird es notwendig, dass Ihr Kind einen Schlüssel erhält. Eventuell können Sie nicht mehr in der Wohnung sein oder Sie fragen sich einfach generell, wann Ihr Kind das Alter erreicht hat, um einen eigenen Schlüssel zu bekommen.

 

Das richtige Alter

Wann hat das Kind das „richtige Alter“ erreicht, um einen Hausschlüssel zu bekommen? Die Antwort ist simpel: das „richtige Alter“ dafür gibt es nicht.

Zu sagen, ein Kind wäre mit acht Jahren im richtigen Alter, wäre einfach zu pauschal. Schließlich gibt es ganz unterschiedliche Faktoren und Umstände für eine solche Entscheidung.

Manche Kinder sind von Haus aus vergesslich, haben Probleme mit Verantwortung oder Pflichten. Manche Eltern sind ängstlicher, manche übergeben Ihren Kindern früher Verantwortung. Dementsprechend bietet sich der Schlüssel manchmal für 8-Jährige, manchmal für 12-Jährige oder aber vielleicht erst für 15-Jährige an.

Es ist also keine Frage des richtigen Alters, sondern eine Frage des richtigen Zeitpunktes für diese Entscheidung. Wann ist mein Kind bereit, Verantwortung für einen Hausschlüssel zu tragen? Wie geht mein Kind überhaupt mit Verantwortung um? Das sind Fragen, die natürlich auch mit Ihrer individuellen Erziehung in Verbindung stehen.

Haben Sie ihr Kind frühzeitig in Verantwortungen eingebunden, hat Ihr Kind beispielsweise ein eigenes Haustier und übernimmt dafür Verantwortung, oder hilft Ihr Kind vielleicht schon früh und erfolgreich im Haushalt mit, kann der Zeitpunkt für den Hausschlüssel früh kommen. Aufgrund einer entsprechenden Gelegenheit haben Sie vielleicht auch keine andere Wahl, als Ihrem Kind einen Schlüssel zu geben. Dann sollte Ihr Kind in der Lage sein, in diese Rolle hineinzuwachsen. Es ist schließlich nicht zwingend ein Zeichen von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder mangelnder Intelligenz, wenn Ihr Kind den Schlüssel einmal versehentlich liegen lässt, beispielsweise am Tag einer wichtigen Klausur. Mit Sicherheit hat jeder schon einmal seinen Schlüssel verlegt oder vergessen.

Es kann beispielsweise auch einfache Tricks geben, um Ihrem Kind einen Hausschlüssel ohne größere Sorgen zu überlassen. Finden Sie im Schulranzen beispielsweise einen bestimmten Platz, an dem der Schlüssel regelmäßig aufbewahrt wird. Es kann ein kleineres Fach sein, das nicht für andere unmittelbar zugänglich sein sollte. So muss sich Ihr Kind nur an dieses Fach gewöhnen und darauf achten, den Ranzen nicht offen zu tragen. Diese Lösung muss kein Zeichen von mangelndem Vertrauen sein. Schließlich wird Ihr Kind auch dankbar darüber sein, sich nicht ständig Gedanken darüber machen zu müssen, ob der eigene Schlüssel denn jetzt noch in der Hosentasche ist. Sie selbst sind in der Lage, Ihr Kind gut einzuschätzen, um die entsprechende Entscheidung zu fällen.

Natürlich kann es sich auch anbieten, das Kind einfach selbst zu fragen. Wenn es nicht „heiß“ darauf ist, können Sie den Schlüssel ggf. noch behalten. Erfüllt es Ihr Kind mit Stolz, dann kann das ein Motiv sein, Ihrem Kind einen Schlüssel zu überlassen. Es gibt also verschiedene Lösungen. Sie können Ihrem Kind natürlich auch weiterhin die Tür öffnen und einen Schlüssel für den Notfall aushändigen. Sie selbst werden merken, ob Ihr Kind das Vertrauen bestätigt oder am nächsten Wochenende Freunde spontan zur Privat-Party einlädt. Schließlich geht es bei einem Schlüssel nicht nur um die Frage der Vergesslichkeit.

Fazit

Merke: Das „richtige Alter“ für den eigenen Hausschlüssel gibt es nicht. Den richtigen Zeitpunkt für eine solche Entscheidung allerdings schon. Diese Entscheidung werden Sie als Elternteil, das sein Kind gut kennt, schon richtig fällen. Gehen Sie dabei auch auf Ihr Kind ein. Die Frage nach dem eigenen Schlüssel ist gleichzeitig die Frage von Verantwortung, die in Ihrer Erziehung ohnehin eine Rolle spielt. Wenn Sie krampfhaft nach einem Zeitpunkt suchen, denken Sie doch beispielsweise an den Beginn der Schulzeit: hier lernt Ihr Kind ohnehin, Verantwortung zu übernehmen. Dazu kann es doch auch passen, den ersten eigenen Haustürschlüssel zu besitzen.

 

Dieser Beitrag wurde am 8. Dezember 2018 in Erziehung veröffentlicht.

Eine Schwangerschaft planen

Wenn Eltern heutzutage ein Baby wünschen, so können sie bereits viel unternehmen, um nicht nur die Fruchtbarkeit von Ihr, sondern auch von Ihm, zu erhöhen. In diesem Artikel geht es einerseits um die Möglichkeiten, die man hat, um eine Schwangerschaft zu begünstigen und andererseits auch um die notwendigen Schritte, die „Frau“ auf die Schwangerschaft vorbereiten.

Tipps für Mann und Frau

Möchte ein Pärchen Nachwuchs zeugen, so ist natürlich der erste Schritt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Durch ein gesundes und aktives Leben lässt sich die Chance auf eine Befruchtung gleichermaßen für beide erhöhen.

Die wichtigsten Punkte lassen sich dabei wie folgt zusammenfassen:

Gesund ernähren

Gesund ernähren bedeutet, sich vitamin-, nährstoff-, und abwechslungsreich zu ernähren. Auf Fertigprodukte und Fast Food sollte ebenso verzichtet werden, wie auf ungesunde Dickmacher (fettiges Schweinefleisch, Frittiertes, etc.). Auch zuckerhaltige Getränke, wie Limonaden, sollten vermieden werden. Eine gute Versorgung an Mikronährstoffen ist wichtig.

Bewegung

Ausreichend Bewegung bringt den Stoffwechsel in Gang und fördert die Gesundheit. Sport auf der einen Seite (bitte kein Leistungssport) und entspannende Bewegung auf der anderen Seite, wie zum Beispiel lange Spaziergänge an der frischen Luft, ergeben einen guten Mix.

Tipp: bauen Sie ausreichend Bewegung in den Alltag ein. Laufen Sie täglich ein paar Tausend Schritte zu Fuß, nehmen Sie die Treppe anstelle des Fahrstuhls, usw.

Übergewicht abbauen, Untergewicht regulieren.

Dieser Punkt betrifft die stark übergewichtigen, bzw. stark untergewichtigen Menschen.
Während sich ein kleines Übergewicht nicht unbedingt bemerkbar macht, ist es insbesondere für adipöse Menschen ungleich schwieriger, Eltern zu werden. Starkes Übergewicht hat, wie übrigens auch starkes Untergewicht, einen negativen Einfluss auf den Hormonhaushalt und damit auch direkt auf die Fruchtbarkeit.

Verzichten Sie auf Genussmittel

Alkohol, Zigaretten und natürlich insbesondere echte Drogen sind ein absolutes No-Go, wenn man Nachwuchs plant. Spätestens wenn die junge Mutter schwanger ist, schädigen diese Dinge das Baby bereits im Mutterleib.

Ausreichend erholsamer Schlaf

Gesunder Schlaf, also erholsamer Schlaf ohne Unterbrechungen und wenigstens sieben Stunden pro Nacht, sind die Empfehlung der meisten Mediziner. Schichtdienste, Feiern und lange Nächte am PC oder Fernseher sind nicht geeignet, einen gesunden Schlaf herbeizuführen.

Tipp: es hat sich erwiesen, dass die blauen Anteile im Licht, z.B. vom Handy oder PC-Bildschirm, die Melatonin-Produktion stoppen und der Schlaf dann sehr schlecht ist. Inzwischen gibt es spezielle Programme, mit denen man abends den Blauanteil aus dem Licht des Smartphones / PCs filtern kann.

Der richtige Zeitpunkt

Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, den besten Zeitpunkt (also den Eisprung) für die Befruchtung zu kennen. Dieser kann zum Beispiel durch Ovulationscomputer oder einen Eisprungrechner bestimmt werden. Auch wenn diese Zeiten für Sex genutzt werden sollten, so darf kein Stress oder gar Druck entstehen. Dieser ist meist kontraproduktiv und kann einer Schwangerschaft im Wege stehen.

Spezielle Tipps für die Frau

Die meisten Frauen verhüten mit der Babypille. Steht der Babywunsch fest, so wird die Pille abgesetzt. Wichtig ist nun zu wissen, dass es einige Zeit dauert, bis sich der Zyklus wieder normalisiert.

Die wenigsten Frauen wissen hingegen, dass die Pille häufig zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel führt. Eine Einnahme von Folsäure und eine Überprüfung des Vitamin-D Status sind meist sinnvoll. Statistisch gesehen sind mehr als 1/3 aller Frauen, die die Pille einnehmen, nicht ausreichend mit Folsäure versorgt.

Wer wenig rotes Fleisch ist, kann, in Absprache mit dem Arzt, den Eisenwert im Blut prüfen lassen. Vegetarier und vor allem Veganer sollten sich zudem mit ihrem Arzt absprechen. Oft sind weitere Nahrungsergänzungsmittel, bzw. spezielle Vitaminpräparate, nötig.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass eine zusätzliche Einnahme von Folsäure, Vitamin D, Zink und einem Vitamin-B Komplex nicht verkehrt sind. Gute Omega-3 Fettsäuren (aus Fisch oder als Kapseln) runden die Vitalstoffeinnahme ab. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, was für Sie in Frage kommt.

Fazit

Mann und Frau können viel tun, um die Chance auf eine geplante Schwangerschaft zu erhöhen. Wer gesund lebt, tut im Grunde schon das Richtige für seinen Elternwunsch und braucht nur noch an kleinen Stellschrauben drehen. Und wenn es dann letztlich mit der Schwangerschaft geklappt hat, beginnt an dieser Stelle bereits der nächste Lebensabschnitt. Babysachen müssen angeschafft werden, das Zimmer eingerichtet werden, Elternzeit, etc. geplant werden und vieles mehr.

Kräuter im eigenen Garten

Jeder der einen eigenen Garten besitzt und jeder, der gerne kocht, hat bestimmt schon einmal darüber nachgedacht, einen Kräutergarten anzulegen. Mit einem eigenen Kräutergarten hat man stets frische Kräuter zur Hand. Man kann Küchenkräuter, Heil- und Gewürzkraut zusammen anpflanzen. Das Schöne an Kräutern ist der Umstand, dass sie außer Wasser, Erde und Sonne nicht viel zum Wachstum brauchen.

Beim Anlegen eines Kräutergartens sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Selbst wenn man nicht über sehr viel Platz verfügt, einen kleinen Kräutergarten kann man im Garten, auf einem Balkon, auf der Terrasse und sogar in der Küche einrichten.

Den Kräutergarten anlegen

Die ersten reinen Kräutergärten finden sich schon im Mittelalter in den Gärten der Klöster. Hier wurden anfangs Heilkräuter angepflanzt, die für medizinische Zwecke benutzt wurden. Später folgten dann die Küchen- und Gewürzkräuter zum Würzen von Speisen.

Mittlerweile findet der Anbau von Kräutern nicht nur Liebhaber unter Gartenbesitzern, sondern häufig auch unter Hobbyköchen. Nicht nur um frische Zutaten direkt in der Küche oder vor der Tür zu haben, sondern auch, weil es einfach Spaß macht, mit verschiedenen Kräuter-Kombinationen zu experimentieren und durch Kräuter-Leitern oder Kräuterspiralen wunderschöne Akzente in Haus und Garten zu zaubern.

Um einen Kräutergarten anzulegen, bestehen viele Möglichkeiten. Dazu braucht man in der Regel nicht viel Platz und noch weniger Erfahrung.

Garten

Wer in seinem Garten sehr viel Platz zur Verfügung hat, kann den Kräutergarten in klassischen Stil als Viereck-Beet anlegen. Verschiedene Vierecke werden mit Trittplatten, Deko-Steinen, niedrigen Hecken oder niedrigen Zäunen voneinander getrennt und unterschiedlich bepflanzt. Hier muss allerdings der Standort der Beete beachtet werden. Zwar sind Kräuter recht anspruchslos, haben jedoch auch ihre Vorlieben, was die Bodenbeschaffenheit und die Wärme betrifft. Manche Kräuter lieben die pralle Sonne, während einige andere Sorten sich lieber im Halbschatten aufhalten.

Sind nicht genug Auswahlmöglichkeiten für den Standort vorhanden, muss beim Kauf der Kräuter schon darauf geachtet werden, dass sie im Beet gut zueinander passen.

Wer nur über einen kleinen Garten verfügt, kann auf Hochbeete oder eine Kräuterspirale ausweichen. Hochbeete und Kräuterspiralen können – aus dem richtigen Material hergestellt – zu einem herrlichen Blickfang im Garten werden. Gerade bei den Kräuterspiralen kann man seine Fantasie spielen lassen. Eine Kräuterspirale lässt sich mit dekorativen Steinen mauern, aus Hölzern oder Palisaden Steinen herstellen oder sogar aus unterschiedlich großen Tontöpfen bauen.

Auch bei den Kräuterspiralen und den Hochbeeten spielt der Standort eine wichtige Rolle.

Findet sich auf dem Grundstück ein unansehnlicher Hang, kann dieser mit Kräutern, Steinen und Trittplatten in einen Blickfang verwandelt werden. Ebenso lassen sich Kräuter optimal in einen bereits bestehenden Steingarten integrieren.

Balkon

Wer keinen eigenen Garten, sondern nur einen Balkon hat, muss nicht auf einen Kräutergarten verzichten. Auch hier gibt es viele verschiedene, tolle Möglichkeiten, Kräuter anzubauen und zu pflegen. Blumenampeln in verschiedenen Größen, Blumenkästen für das Balkongeländer oder hängende Lösungen, bei denen ein Drahtgeflecht an die Hauswand montiert und Töpfe in den Draht eingehängt werden, sind nur einige Beispiele.

Da die Lage eines Balkons vorgegeben ist, muss man auch hier darauf achten, welche Kräuter für den jeweiligen Standort – als Beispiel der Balkon liegt im Schatten – geeignet sind.

Im Handel gibt es mittlerweile auch wunderschöne Gabione Kräuterspiralen aus verzinktem Stahl für Balkon und Terrasse. Sie sind klein, relativ leicht und verfügen über einen Metallboden und Rand, damit Gießwasser nicht auf den Boden des Balkons laufen kann.

Küche

Für die Küche kommen ebenfalls mehrere Möglichkeiten in Betracht. Die Kräuter können in Töpfen auf das Fensterbrett gestellt werden. „Leiterregale“ nehmen nicht viel Platz ein, bieten auf den „Stufen“ genügend Raum für eine Vielzahl an Töpfen und sehen auch noch sehr gut aus.

Wer nur wenige Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Co. anpflanzen möchte, kann sich kinderleicht aus verschieden großen Tontöpfen einen Kräuterturm für die Anrichte bauen. Der größte Topf wird mit Blumenerde gefüllt. In diesen Topf wird ein kleinerer Topf versetzt leicht eingegraben. Steht der kleine Topf stabil, wird auch er mit Erde befüllt und ein Topf mit einem kleineren Durchmesser ebenfalls versetzt eingesetzt. Die Kräuter werden dann in die Zwischenräume und in den obersten Topf gepflanzt. Mit etwas Farbe und Kreativität beim Anmalen entstehen so wahre Kunstwerke, die nicht nur praktisch, sondern der Küche auch einen mediterranen Flair verleihen.

Für die Wohnung, beziehungsweise Fensterbank eignen sich folgende Kräuter sehr gut:

  • Schnittlauch
  • Petersilie
  • Basilikum
  • Oregano
  • Dill
  • Kresse
  • Thymian

Wichtig: werden die Kräuter in Töpfen kultiviert, muss täglich gegossen werden, da Tontöpfe sehr schnell austrocknen können.

Den richtigen Standort für den Garten wählen

Wie schon erwähnt, sind Kräuter zwar Schwachzehrer, sehr genügsam und pflegeleicht, trotzdem haben auch Kräuter verschiedene Vorlieben bei ihren Platz.

Die Kräuter sollten deshalb anhand des verfügbaren Standortes ausgewählt werden und nicht, weil sie besonders gut riechen, wachsen oder nicht in jedem Kräutergarten zu sehen sind. Grundsätzlich sollten auch nur solche Kräuter gewählt werden, die man wirklich benutzt. Bärlauch anzupflanzen, weil sie schöne grüne Blätter hat und tolle Blüten austreibt, obwohl man den Geruch und Geschmack von Knoblauch hasst, nimmt nur Platz für Kräuter weg, die tatsächlich gebraucht werden.

Beet anlegen

Wer keine Töpfe, Hochbeete oder Kräuterspiralen verwendet, muss den Boden vor dem Pflanzen vorbereiten.

  1. Standort bestimmen. Am besten eine helle Stelle wählen, die Mittags durch Büsche oder Bäume leicht im Schatten liegt.
  2. Hier wird die Erde in der Größe des neuen Kräutergartens umgegraben und etwas Kompost und Sand untergemischt, um den Boden durchlässiger zu machen. Wurzeln, Unkraut und Steine werden gründlich entfernt. Bei Pflanzen, die wie Bodendecker stark wuchern – Bärlauch ist eine dieser Pflanzen – empfiehlt sich eine Wurzelsperre, damit die anderen Kräuter nicht verdrängt werden.
  3. Die einzelnen Parzellen der Kräuter mit Steinen, Trittsteinen oder niedrigen Zäunen einfassen und den Garten nach Wunsch und Geschmack eingrenzen. Trittsteine zwischen den Parzellen haben den Vorteil, dass man gleich einen Weg zu den einzelnen Kräutern angelegt hat und bei der Ernte nicht außen herum oder durch die anderen Kräuter hindurch muss.
  4. Nun kann gepflanzt, beziehungsweise ausgesät werden. Einjährige Pflanzen kommen meist als Aussaat, können jedoch wie alle Kräuter auch als fertige Pflanze im Topf gekauft werden. Ausgesät wird nach dem Frost, am besten Ende April, Anfang Mai. Die Samen anfangs mit einem Vlies abdecken, damit sie optimal keimen.

Wer schnell Kräuter aus seinem Garten ernten möchte, greift auf fertige Pflanzen aus dem Handel zurück. Diese werden nur eingesetzt und gut angegossen. Innerhalb der nächsten Tage kann man dann schon eine kleine Ernte starten.

  1. Pflege benötigt der Kräutergarten außer regelmäßigem Gießen und ein bisschen Unkraut zupfen kaum. Gedüngt wird sehr selten, nur mit biologischem Dünger und auch nur bei wenigen Kräutern. Es sollte darauf geachtet werden, dass alle Pflanzen gleich stark wachsen und nicht übermäßig ausbreiten.

Typische Gartenkräuter und ihre Vorlieben

Nachfolgend haben wir ein paar bekannte Kräuter aufgelistet, die in keinem Kräutergarten fehlen sollten. Eine größere Übersicht ist geplant, gibt es derweil aber auch hier.

Salbei

Salbei ist eine mediterrane Gewürz und Heilpflanze. Schon in den mittelalterlichen Klostergärten wurde Salbei als Heilkraut angepflanzt und hochgeschätzt.

Salbei gibt es in verschiedenen Arten, als Strauch, ein- oder mehrjährig und als Halbstrauch. Die Pflanze wächst mit vielen, kräftigen Trieben und wird circa 30-50 cm hoch. Da Salbei zum Verholzen neigt, muss der Strauch im Frühjahr nach dem Frost zurückgeschnitten werden, um ein gutes Wachstum zu garantieren.

Salbei wächst am besten an einem warmen, sonnigen Platz mit durchlässigem Boden. Gegossen wird je nach Bedarf. Alternativ fühlt sich eine Salbei Pflanze auch in Hochbeeten oder Pflanzkübeln wohl. Wird der Salbei im Freien angepflanzt, muss der vor Frost geschützt werden. Hier empfiehlt sich Mulch, um die Wurzel zu schützen.

Salbei wird als Heilkraut für die Herstellung von zum Beispiel Tee genutzt, ist aber auch in der Küche zum Würzen von Speisen sehr beliebt.

Rosmarin

Auch Rosmarin ist eine typische mediterrane Pflanze. Sie liebt sonnige Standorte mit trockenen, durchlässigen und kalkhaltigen Böden. Rosmarin kommt als mehrjähriger Halbstrauch. Die Pflanze wächst dickbuschig und kann sich im Alter ordentlich ausbreiten.

Rosmarin ist Heilkraut und Würzkraut zugleich. Sie findet Verwendung in der Herstellung von Tees, ätherischen Ölen und getrocknet als Potpourris, in der Küche zum Verfeinern von Kartoffeln, Fleisch, Fisch und Gemüse.

Rosmarin ist nicht verlässlich winterhart. Deshalb sollte die Pflanze in Töpfen gehalten und im Winter an einem kühlen, geschützten Platz gehalten werden.

Der Topf muss über ein Abflussloch verfügen, denn Rosmarin benötigt zwar regelmäßig Wasser, jedoch nur wenig. Staunässe verträgt die wunderschöne Pflanze nicht.

Thymian

Das Heil- und Gewürzkraut benötigt einen sonnigen, warmen Standort. Gegossen werden muss regelmäßig, doch wenig. Der echte Thymian ist ein Halbstrauch und wird zwischen 10 und 40 cm hoch. Thymian neigt zum Verholzen und sollte daher zurückgeschnitten werden.

Als Heilpflanze wird er bei Infektionen der Atemwege wie Husten und Bronchitis und als Gurgel Lösung bei Entzündungen im Mund-Rachenraum eingesetzt, in der Küche verfeinert der Thymian Fleisch, Fisch und Soßen.

Thymian ist verträglich mit anderen Kräuter wie zum Beispiel dem Rosmarin und sollte in keinem Kräutergarten fehlen.

Petersilie

Die Petersilie gehört wie auch der Schnittlauch zu den klassischen Küchenkräutern. Petersilie sollte in keinem Kräutergarten fehlen. Sie verfeinert und würzt Salate, Fischgerichte, Fleisch, Soßen, Suppen und Gemüse und ist dazu auch noch gesund. Petersilie enthält neben Mineralstoffen wie Kalzium und Eisen sehr hohe Anteile an Vitamin A, B und C.

Die Pflanze kann an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigen Böden gepflanzt werden. Sie braucht sehr viel Wasser, verträgt aber keinerlei Staunässe.

Petersilie ist eine zweijährige Pflanze.

Schnittlauch

Der Schnittlauch ist mit einer der beliebtesten Küchenkräuter. Mit seinen hübschen, rosa-violetten Kugelblüten, die die Pflanze austreibt, auch eine der schönsten. Als Beeteinfassung im Kräutergarten ist der blühende Schnittlauch optimal und sehr dekorativ.

Schnittlauch mag sonnige bis Halbschattenplätze. Er muss im Sommer sehr gut gegossen werden, da sonst die einzelnen Röhren strohig werden können.

Am besten schmeckt Schnittlauch frisch geerntet und verfeinert Salate und Quarkspeisen. Geschnitten wird der Schnittlauch, sobald die Röhren mindestens 15 cm lang sind, mit einem sehr scharfen Messer oder einer Kräuterschere. Bei der Zubereitung sollte der Schnittlauch ebenfalls mit der Schere in kleine Stücke geschnitten werden. Wird er gehackt, wird er schnell matschig.

Schnittlauch lässt sich sehr gut in Töpfen auf der Fensterbank halten.

Basilikum

Wer gerne italienische Gerichte kocht, kommt um diese Pflanze in seinem Kräutergarten nicht herum: Basilikum.

Basilikum gedeiht nur an sonnigen, warmen Plätzen. Im Schatten fühlen sich die Pflanzen nicht wohl und gehen ein. Auf eine ausreichende Bewässerung ohne Staunässe legt die Pflanze großen Wert. Im Freien im Beet ist Basilikum nur als einjährige Pflanze geeignet, sie ist nicht winterhart. In Töpfen und Kübeln jedoch halten sich die Pflanzen einige Jahre, wenn sie zum Überwintern ins Haus genommen werden. Beim Ernten nie nur einzelne Blättchen abzupfen, sondern den ganzen Stängel abschneiden, um ein Verholzen zu vermeiden.

Zitronenmelisse

Zitronenmelisse ist Heil- und Gewürzkraut zugleich. Sie wirkt nervenstärkend, beruhigend, krampflösend und entzündungshemmend. In der Küche verleiht sie Salaten, Soßen und Fischgerichten mit ihrem herrlich zitronigen Geschmack eine ganz besondere, frische Note.

Die Zitronenmelisse gedeiht an sonnigen bis halbschattigen, geschützten Plätzen am besten. Der Boden sollte durchlässig und nicht zu trocken sein.

In Töpfen gedeiht die Pflanze sehr gut, sie muss durch den schnellen, buschigen Wuchs nur regelmäßig in größere Töpfe umgesetzt werden.

Pimpinelle

Das unscheinbare Würzkraut mit dem lustigen Namen ist eines der Kräuter, die nicht so bekannt sind wie Schnittlauch und Co. Dabei steht die Pimpinelle den anderen Kräutern in nichts nach. Die Pflanze kann in Töpfen und im Freien im Beet kultiviert werden. Sonnige oder halbschattige Standorte bekommen ihr sehr gut. Der Boden muss durchlässig und feucht sein. Um die Pflanze in der richtigen Form zu halten, sollten die Blütenstände regelmäßig entfernt werden.

Die Pimpinelle ist ein Heil- und Gewürzkraut. In der Medizin wird sie als Blutstillendes Mittel verwendet. Für die Küche können die kleinen gezackten Blätter nach Bedarf gepflückt werden. Unverzichtbar ist die Pimpinelle für die berühmte „Frankfurter grüne Soße“. Die Blätter schmecken sehr frisch und leicht nussig und bringen einen ganz besonderen Geschmack in Salatsoßen, Quark und Mayonnaisen. Sollte einmal keine Petersilie im Haus sein, kein Problem, denn mit Pimpinelle lässt sich Petersilie ganz leicht ersetzen.

Tipps für die Pflanzung von Kräutern

Wenn Dill, Majoran oder Schnittlauch gepflanzt wird, hat sich die Kombination mit Kamille bestens bewährt.

Zitronenmelisse ist verträglich mit allen Kräutern und fördert deren Wachstum.

Petersilie verträgt sich besonders gut mit Schnittlauch, Kerbel, Majoran und Dill.

Thymian kann mit Rosmarin, Estragon, Bohnenkraut und Koriander kombiniert werden.

 

 

Die fruchtbaren Tage berechnen

Im Leben eines Paares kann der Kinderwunsch ab einem gewissen Punkt eine zentrale Rolle spielen. Bevor der Nachwuchs auf der Welt ist, muss der Nachwuchs allerdings erst einmal geplant werden. Damit der Kinderwunsch schneller in die Tat umgesetzt werden kann, wollen viele Frauen mehr Kontrolle über ihren Körper und die Kinderplanung erlangen, indem sie ihre fruchtbaren Tage im Überblick behalten und sie berechnen.

Um die fruchtbaren Tage einer Frau zu zählen, damit beispielsweise der Kinderwunsch gelingen kann, gibt es diverse Möglichkeiten. Neben diesen Möglichkeiten sollte man allerdings noch mehr Wissen besitzen, um den eigenen Körper bestens zu kennen. Dabei geht es beispielsweise auch um den Menstruationszyklus oder um mögliche Störungen im Zusammenhang mit dem Eisprung.

Der Eisprung

Der Eisprung ist eine der grundlegenden und besten Möglichkeiten, um Überblick zu behalten, wenn es um die fruchtbaren Tage einer Frau geht. Das liegt daran, dass zum Zeitpunkt des Eisprunges selbst die fruchtbarste Zeit im Zyklus der Zeit anbricht und sich der Kinderwunsch am einfachsten realisieren lässt. Zwei Tage vor Beginn des Eisprungs bis ein Tag nach Ende der Ovulation (Eisprung) erstreckt sich der fruchtbarste Zeitraum, in dem die Frau maximal empfänglich ist. Wer seine fruchtbaren Tage also messen bzw. zählen will, der muss bzw. kann auf die Symptome des Eisprunges achten.

 

Symptome/Indizien für den Eisprung

Es kann diverse und zahlreiche Indizien und Symptome geben, die auf einen möglichen Eisprung hindeuten. Mit ihm muss zur Mitte des Zyklus, um den 14. Tag nach dem Ende der vergangenen Periode, gerechnet werden. Dabei gestaltet sich der Zyklus jeder Frau etwas unterschiedlich, weshalb der Zeitsprung des Eisprungs je nach Individuum abweichen kann.

Steigende Basaltemperatur

Ein Indiz dafür, dass ein Eisprung bereits stattgefunden hat und damit auch eine Hilfe, um die fruchtbaren Tage besser kalkulieren zu können, ist die Basaltemperatur. Als Basaltemperatur bezeichnet man die Körpertemperatur direkt nach dem Aufstehen, ohne dass dem Körper also externe Energie zugeführt oder dieser anderweitig beeinflusst wurde. Im Laufe des Eissprungs nimmt die Basaltemperatur der Frau um bis zu 0,6 Grad Celsius zu. Die Messung der entsprechenden Temperatur sollte rektal oder vaginal vorgenommen werden.

Beschaffenheit des Muttermundes

Auch die Beschaffenheit des Muttermundes kann Aufschluss darüber geben, ob der Eisprung bereits stattgefunden hat, oder noch bevorsteht. Im Falle eines Eisprungs ist der Muttermund vieler Frauen weicher als sonst und zudem leicht geöffnet. Damit man dies allerdings auch so erfühlen kann, braucht man entsprechende Kenntnisse über sich selbst und eventuell auch die nötige Erfahrung.

Zervixschleim

Der Zervixschleim, sprich der Schleim des Gebärmutterhalses gilt als weiteres Indiz für den Eisprung. Genauer gesagt, die Konsistenz des Schleimes. Während der fruchtbaren Tage einer Frau gilt der Schleim als „spinnbarer“ und ist zudem auch leichter und hell verflüssigt. Das soll es den Spermien ermöglichen, ihren Weg zur Gebärmutter leichter zu finden. Das besagte Sekret wird von vielen Frauen als „Ausfluss“ am Scheideneingang wahrgenommen. Neben der besagten Konsistenz, die dann fast wässrig ist, enthält das Sekret zur Zeit des Eisprungs mehr Salze, Eiweiße und Glukose. Auch damit wird sichergestellt, dass die Spermien länger und besser überleben können. Der Eisprung geht dabei häufig mit dem so genannten „Schleim-Höhepunkt“ einher, wenn sich Frauen besonders „durchnässt“ fühlen und z.B. Slipeinlagen tragen.

 

Mittelschmerzen

Manche Frauen klagen während ihres Eisprunges über Mittelschmerzen, die je nach Frau wieder ganz unterschiedlich ausfallen können. In manchen Fällen kommen derartige Schmerzen auch überhaupt nicht vor. Sollte dem jedoch so sein, so wird oft über einen Schmerz auf der linken oder teilweise rechten Seite des Unterleibs berichtet. In manchen Fällen können die Schmerzen in den Rücken oder auf die Beine abstrahlen.

 

Sonstige Symptome

Auch sonst gibt es noch einige Symptome und Indizien, die für einen Eisprung sprechen und bei manchen Frauen beobachtet werden können. So wird teilweise über ein Spannen bzw. Ziehen in den Brüsten berichtet, die größer werden und deren Brustwarzen schmerzempfindlicher werden können. Die Lust auf Sex kann in dieser Zeit steigen, was mit der erhöhten Dosis an Östrogen im Körper zusammenhängt. Außerdem können leichte Ovulationsblutungen auftreten. Diese verlaufen im Regelfall allerdings schmerzlos und haben damit nichts mit den Monatsblutungen gemeinsam. Der Schleim des Gebärmutterhalses ist in diesem Fall außerdem rötlich bis braun gefärbt, was ebenfalls am veränderten Hormonspiegel liegt.

24 Stunden ist eine Eizelle fruchtbar, sobald sie sich vom Eierstock gelöst hat. Wer diese Zeit optimal nutzen will, der sollte auf die eben genannten körperlichen Symptome achten, um so mehr Kontrolle über den eigenen Körper erlangen zu können.

 

Weiterhin gibt es aber auch technische Möglichkeiten, um die Fruchtbarkeit besser messbar zu machen. Hierfür eignen sich zum Beispiel spezielle Ovulationstests, Eisprungkalender und Zykluscomputer. Bei Zykluscomputern gibt es verschiedene Arten und Möglichkeiten. Ein Hormon-Computer misst beispielsweise das LH-Hormon und noch dazu einen Stoff, der Aufschluss über das Vorkommen des Hormons Estradiol gibt. Damit können die fruchtbaren Tage auf eine verlässliche Art und Weise berechnet werden. Ein Temperaturtest hingegen kann die Aufgabe übernehmen, die Basaltemperatur zu ermitteln. Entsprechende Erläuterungen wurden oben bereits geliefert. Speichel-Mikroskope ziehen Speichel oder getrockneten Zervixschleim in Betracht, um Aussagen über die fruchtbaren Tage machen zu können.

Im Fall von Kalendern ist noch anzumerken, dass der eigene Zyklus der Frau regelmäßig sein sollte, damit ein valides Ergebnis und korrekte Rechnungen zustande kommen können. Dauert der Zyklus beispielsweise 30 oder 32 statt 28 Tage, setzt auch der Eisprung erst am 16. resp. 18. Tag des Zyklus ein.

 

Der Eisprungrechner

Für Eisprungrechner benötigt man prinzipiell nur zwei Angaben: der erste Tag der letzten Periode und die Länge des Zyklus, der sich wie schon erwähnt normalerweise über die Dauer von 28 Tagen erstreckt.

Beträgt der Zyklus angenommen 28 Tage und der erste Tag der letzten Periode fällt auf den 26. eines Monats, wird der Eisprung zur Mitte des Zyklus stattfinden und damit am 12. eines Monats, da 26 (Periode) – 14 (Zyklusmitte) = 12 ergibt. Damit beginnen die fruchtbaren Tage in diesem Fall am 9. des Monats und enden am 13. Mithilfe solcher Kalender wird auch angegeben, an welchem Tag sich die Eizelle einnistet und wann die richtigen Tage für Schwangerschaftstests gekommen sind.

Zusätzlich muss angemerkt werden, dass nur 2 % aller Frauen einen völlig regelmäßigen Zyklus haben, der sich auf die Dauer von 28 Tagen erstreckt. Daher handelt es sich bei solchen Rechnern nur um Näherungsmittel. Um die fruchtbaren Tage im Falle von stärkeren Abweichungen dennoch ermitteln zu können, sollte ein Gespräch mit dem Frauenarzt bzw. mit der Frauenärztin stattfinden. Aus diesen Erläuterungen sollte ebenso klar werden, dass sich solche Methoden nicht als Verhütungsmittel eignen.

 

Der Zyklus der Frau

Wer seine fruchtbaren Tage im Überblick haben will, der sollte auch einen Überblick hinsichtlich des Zyklus haben. In der 1. Phase des Zyklus reift im Eierstock eine Eizelle an, die befruchtet werden kann. Während des Eisprunges wird diese Eizelle vom Eileiter aufgenommen. Findet keine Befruchtung statt, kommt es in einem Zeitraum von 12 bis 16 Tagen zur ersten Blutung.

Dabei wird der Menstruationszyklus von zwei entscheidenden Hormonen dominiert, geprägt und angeregt. Zum einen handelt es sich um das follikelstimulierende Hormon, zum anderen um das luteinisierende Hormon.

Der Verlauf des Zyklus kann wiederum in drei Phasen eingeteilt werden. Hier bieten sich Zykluscomputer an, die damit schlussfolgernd auch Aussagen über die fruchtbaren Tage treffen können. Solche Computer können durch das Wissen über die verschiedenen Symptome im Körper berechnen, in welcher Phase sich der Zyklus derzeit befindet.

Die erste Zyklushälfte wird als Follikel- oder Proliferationsphase bezeichnet. Hier bereitet sich der Körper auf die Befruchtung von Eizellen vor. Zunächst werden hier Follikel, also Ei-Bläschen gebildet, in denen sich unentwickelte Eizellen befinden. Durch einen Anstieg des Hormons Östrogen entwickelt sich die Eizelle allmählich und wird immer größer. Daher ist das Östrogen-Level unmittelbar vor dem Eisprung am höchsten, weshalb sich viele Frauen in dieser Phase glücklich oder kreativ fühlen. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut, die bei der vergangenen Periode abgetragen wurde, neu aufgebaut.

Der Anstieg des Östrogens führt in der zweiten Phase der Zyklusmitte, der Ovulationsphase dafür, dass das Follikel, das sich inzwischen am meisten entwickelt hat, platzt und die Eizelle im Eierstock freigibt. Die Eizelle bleibt nun wie gesagt für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig, der Eisprung hat stattgefunden.

Schließlich findet die finale Phase des Zyklus, die Gelbkörperphase statt. Die Basaltemperatur steigt um wenige Grade an. Der Follikel wird nun in eine Drüse umgewandelt, die man aufgrund ihrer Farbe Gelbkörper nennt. Dieser Gelbkörper ist im Folgenden für die Produktion des Hormons Progesteron verantwortlich. Die befruchtete Eizelle kann sich nun optimal einnisten, da die Gebärmutterschleimhaut darauf vorbereitet wurde.

Fand in der Phase des Eisprunges allerdings keine erfolgreiche Befruchtung statt, stirbt der Gelbkörper 12 bis 16 Tage nach dem Eisprung ab. Dadurch fällt der Hormonspiegel an Östrogen und Progesteron, was wiederum für eine Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut sorgt und Regelschmerzen verursachen kann. So wiederholt sich der Zyklus immer wieder.

 

Störungen der Ovulation

Wie schon beschrieben verläuft der Eisprung nicht bei jeder Frau gleich. Und so können sich auch bei einer Frau im Laufe ihres Lebens verschiedene Muster hinsichtlich des Eisprunges ergeben. Diese Muster können sich während ihres Lebens dabei auch ändern. Folglich verändern sich auch Symptome und Indizien des Eisprunges im Laufe eines Lebens. Unter bestimmten Umständen kann es auch mehrere Dinge und Faktoren geben, welche die Ovulation stören und negativ beeinflussen. In diesem Fall ist eine Messung der fruchtbaren Tage natürlich auch nur schwer möglich und ein Frauenarzt bzw. eine Frauenärztin sollte konsultiert werden. Der Vollständigkeit wegen sollen hier einige dieser möglichen Faktoren Gegenstand des Artikels sein. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise Stress zu nennen, denn bekanntlich haben psychische Faktoren und Umstände häufig Einfluss auf das innere Seelenleben und auch auf das Empfinden des Zyklus einer Frau. Dabei kann auch physischer Stress, beispielsweise in Form von Diäten oder Essstörungen, oder auch bei Frauen, die sich dem Hochleistungssport widmen, vorkommen. Nicht zuletzt können sich Ovulationsstörungen auch bei Prüfungssituationen ergeben und ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Sollten die besagten Störungen während der Pubertät, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, so liegen physiologische Gründe vor. Auch während der Stillzeit werden Ovulationsstörungen häufiger beobachtet und diagnostiziert. Durch künstliche Eingriffe können sich zu guter Letzt ebenfalls Veränderungen des Zyklus und damit auch des Eisprunges ergeben, die zu einer Ovarialinsuffizienz führen können. Dabei existieren in der Praxis bestimmte Formen solcher Störungen.

Einerseits sind hier Zyklen zu erwähnen, in der die Follikel deutlich länger reifen, als dies normalerweise der Fall ist. Hier werden Zyklen gemeint, deren Umfang mehr als 35 Tage betragen. Die Ovulation kann dann unregelmäßiger auftreten oder auch beinahe komplett oder total ausbleiben.

Zu Störungen der Ovulation kann es ebenfalls kommen, wenn eine Gelbkörperschwäche, eine so genannte Lutealinsuffizienz, vorliegt. In diesem Fall ist die Gelbkörperphase, die, wie bereits beschrieben, einen großen Einfluss auf den Körper und die Prozesse im Körper einer Frau hat, verkürzt und dauert weniger als zehn Tage.

Bei so genannten anovulatorischen Zyklen kommt es zu gar keinem Eisprung. Daher steigt die Basaltemperatur auch nicht an und es kann zu keiner „Hochlage“ kommen. Blutungen können in diesem Fall dennoch auftreten.

Einfluss auf den Eisprung haben natürlich auch die Menstruation und der Menstruationszyklus. Bei einer so genannten Amenorrhoe bleibt die monatliche Blutung für mehr als drei Monate aus. In diesem Fall gilt es natürlich ebenfalls, schnellstens ärztliche Hilfe einzuholen, um entsprechend beispielsweise medikamentös Abhilfe zu schaffen.

Keiner Frau sollte beim Lesen dieser Fakten allerdings angst und bange werden, denn viele Frauen leiden im Laufe ihres Lebens unter der einen oder anderen Störung, die auch den Eisprung betrifft. Genauer gesagt sind es etwa 30 % aller Frauen, die von solchen Störungen mindestens einmal in ihrem Leben beeinflusst werden. Hierbei handelt es sich, wie bereits anfangs erwähnt, auch um eine psychische Thematik. Sollte durch die besagten Störungen also ein Kinderwunsch ausbleiben, so können sich die Störungen und negativen Effekte noch verstärken. Durch medizinische oder gegebenenfalls psychologische Behandlungen lassen sich die Probleme allerdings therapieren.

 

Fazit

Das Wissen über den eigenen Menstruationszyklus und die verschiedenen Phasen kann bereits dabei helfen, die fruchtbaren Tage besser messen und planen zu können. Letzten Endes fungiert der Eisprung als entscheidender Indikator, um die fruchtbaren Tage genau einzugrenzen. Ovulationsrechner und bestimmte Kalender können dabei als Hilfsmittel behilflich sein. Letztlich muss mit einkalkuliert werden, dass die hier beschriebenen 28 Tage eines Zyklus als Norm gelten, in der Praxis jedoch verschiedene Zyklen auftreten. Jeder Zyklus ist bei jedem Individuum also verschieden, weshalb es so wichtig ist, die Phasen, die der eigene Körper durchläuft, zu kennen, um die entsprechenden Symptome, die der Körper aufzeigt, zuordnen zu können. Es ist also eine Kombination aus Kenntnissen über den eigenen Körper, Auffassungs- und Beobachtungsgabe und den möglichen Hilfsmitteln, die anhand der aufgezeigten Symptome die fruchtbaren Tage möglichst gut vorhersagen können.

Wer Probleme mit der Berechnung oder Kontrolle seines Zyklus hat, sollte einen Frauenarzt bzw. eine Frauenärztin aufsuchen. Sollten auch nach jahrelangen Versuchen keine Erfolge in puncto Nachwuchs eintreten, ist dieser Gang ebenfalls zu empfehlen. Letztlich sei angemerkt, dass die beschriebenen Mittel Werkzeuge sind, um sich der Natur anzunähern. Keinesfalls lässt sie sich allerdings exakt vorhersagen oder kontrollieren. Sollte dein Zyklus also stark abweichen, Symptome beim Eisprung nicht auftreten oder sollten sonstige Abweichungen von den beschriebenen Ausführungen bestehen, existiert nicht zwangsläufig ein Grund, um panisch zu werden. Letztlich geht es bei der Zeugung von Nachwuchs ja auch nicht nur um den Erfolg und um mathematische Genauigkeit, sondern auch um den Spaß, weshalb man es mit den Berechnungen vielleicht auch nicht so ernst nehmen sollte. Und wie im letzten Unterkapitel beschrieben, leiden nicht wenige Frauen mindestens einmal in ihrem Leben unter Störungen hinsichtlich der Ovulation. Auch in dieser Hinsicht sollte unter bestimmten Umständen also keine Panik ausbrechen.

 

Dieser Beitrag wurde am 17. November 2018 in Babywunsch veröffentlicht.

PGD und PGS – Fakten, Ablauf, Tipps

Wer einen unerfüllten Kinderwunsch hat, der weiß genau, um was es sich bei PGD und PGS handelt. Es sind zwei Methoden, die bei der künstlichen Befruchtung eine Rolle spielen. Sowohl bei PGD als auch bei PGS wird die genetische Ausstattung eines Embryonen getestet, bevor dieser in die Gebärmutter übertragen wird. Was es darüber noch zu wissen gibt, lesen Sie in diesem Artikel.

Was sind PGD und PGS?

PGD steht für Pre-Implantation Genetic Diagnosis, was so viel bedeutet wie Genetische Präimplantationsdiagnostik. Es ist ein Verfahren, mit dem explizit nach bestimmten genetischen Störungen wie zum Beispiel Erbkrankheiten gesucht wird. Die PGD Kosten können innerhalb Deutschlands und von Land zu Land variieren. Häufig wird dieses Verfahren angewendet, wenn es in der Familie eines oder beider Elternteile genetisch bedingte Krankheiten gibt. Solche genetischen Abweichungen können einer Fehlgeburt vorbeugen. Neben dem Down-Syndrom, auch unter Trisomie 21 bekannt, kann man zum Beispiel auf folgende Krankheiten testen:

  • Turner-Syndrom (Monosomie X)
  • Mukoviszidose
  • Hämophilie
  • Sichelzellenanämie

Beim Verfahren der PGS wird die Häufigkeit natürlicher Abweichungen überprüft. PGS ist die Abkürzung für Pre-Implantation Genetic Screening, was übersetzt für genetisches Präimplantationsscreening steht. Diese Art der Untersuchung wird meist von Paaren gewählt, bei denen es mit dem Kinderwunsch trotz genetischer Gesundheit nicht klappt. Das kann der Fall sein, wenn es wiederholte Aborte gab oder bereits mehrere Versuche künstlich zu befruchten nicht erfolgreich waren. Bei diesem Verfahren werden mögliche Veränderungen der Chromosomenanzahl sowie Veränderungen im Chromosomenaufbau untersucht.

Sowohl eine PGD als auch eine PGS haben zum Ziel, die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen. Aber selbst wenn man beide Verfahren anwendet, gibt es kein hundertprozentiges Ergebnis.

Ablauf der PGD und PGS

Bei beiden Verfahren werden 72 Stunden nach der Befruchtung eine oder mehrere Eizellen entnommen und mit verschiedenen Methoden analysiert. Während des Eingriffs wird der Embryo nicht beschädigt und entwickelt sich normal weiter. Bereits innerhalb von 48 Stunden ist der Genetiker in der Lage, die Ergebnisse der Untersuchung vorzulegen. Nach der Analyse erhält das Paar nicht nur die Ergebnisse, sondern auch eine Empfehlung der für die Übertragung geeigneten Embryonen.

Schwangerschaft durch eine Eizellspende

Für manche Paare ist die Eizellspende die einzige Möglichkeit, ein Kind zu bekommen. Vor allem Frauen in der Menopause und solche, die aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemotherapie machen mussten, ziehen eine Eizellspende in Erwägung. Bei dieser Art der künstlichen Befruchtung wird einer Spenderin eine Eizelle entnommen und mit dem Sperma des Partners der Mutter mit Kinderwunsch befruchtet. Anschließend wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter der Empfängerin eingesetzt. Vor dem Einsetzen enthält die Empfängerin außerdem Hormone.

Rechtliches rund um die Eizellspende

In Deutschland, der Schweiz sowie Norwegen und Litauen ist die Eizellspende verboten. In den Ländern, in denen sie legal ist, variieren die Eizellspende Kosten je nach Behandlungsland. Es sind aber noch weitere rechtliche Aspekte zu beachten, wenn man sich für diese Art der künstlichen Befruchtung entscheidet:

  • Das Kind der Empfängerin wird mit der Eizelle einer Spenderin gezeugt, dementsprechend ist die Spenderin der Eizelle die genetische Mutter des Kindes.
  • Das Recht der Mutterschaft geht bei der Eizellspende auf die Frau über, die das Kind gebärt. Die Empfängerin der Eizelle ist also die rechtliche Mutter des Kindes.
  • In einigen Ländern regeln gesetzliche Vorgaben die Anonymität der Spenderin, weswegen das Kind später oft keine Möglichkeit hat, seine leibliche Mutter kennenzulernen.
  • In vielen Ländern gibt es unterschiedliche Regelungen darüber, wie viele Eizellen eine Frau spenden darf. Es ist also oft nicht abzuschätzen, wie viele Halbgeschwister das eigene Kind hat.