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Alles Wichtige zur Schwangerschaftsdepression

Wenn Sie aktuell an einer Schwangerschaftsdepression leiden, dann sollten Sie wissen, dass Sie mit diesem Problem nicht alleine sind. Nicht jede Frau ist während der gesamten Schwangerschaft immer nur freudestrahlend und rundherum zufrieden. Auf keinen Fall sollten sich Schwangere oder Angehörige einreden lassen, dass die depressive Verstimmung im Laufe einer Schwangerschaft ein Grund ist, sich zu schämen.

Diese Symptome sind typisch für eine Schwangerschaftsdepression

Generell beeinflussen Depressionen nicht nur die Psyche, sondern können sich auch direkt auf das körperliche Wohlbefinden und das Verhalten auswirken. Dass Sie mit anderen nur schwer über Ihren aktuellen Zustand sprechen können, ist ebenfalls vollkommen normal. Es ist häufig schwer, gesunden Außenstehenden die eigene negative Gefühlslage ausreichend darzulegen. Im Prinzip sind die Symptome bei einer akuten Schwangerschaftsdepression so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Es gibt allerdings einige Beschwerden, welche besonders auf diese Erkrankung hindeuten. Dazu gehört eine extreme Reizbarkeit gegenüber Außenstehenden und die Unfähigkeit, sich längere Zeit zu konzentrieren. Auch anhaltende Schlafstörungen während der Schwangerschaft können Symptome für eine Depression sein. Liegen eindeutige körperliche Ursachen vor, wie zum Beispiel Rückenschmerzen oder Sodbrennen, können die Schlafstörungen natürlich auch andere Gründe haben.

Wenn Frauen unter einer Schwangerschaftsdepression leiden, dann fühlen Sie sich häufiger traurig und diese Trauer hält sogar oftmals über mehrere Stunden oder gar Tage an. Falls Sie bemerken, dass Sie in letzter Zeit aus nicht ersichtlichem Grund trübsinnigen Gedanken nachhängen, so kann die Ursache hierfür eine Depression sein. Körperlich kann sich die Erkrankung in einem übertriebenen Appetit oder in einem Verlust des Hungergefühls ausdrücken. Das typische „Frustessen“ wird von der Psyche als eine Art Ventil für die dauernde Traurigkeit genutzt.

Klassische Ursachen für eine Schwangerschaftsdepression

Manche Mediziner sind der Meinung, dass die Schwangerschaftsdepression durch bestimmte Hormone ausgelöst wird. Natürlich befindet sich der Körper während einer Schwangeren in einem hormonellen Umschwung. Hormonelle Tiefs, die sich auf die Psyche auswirken, nehmen viele Frauen wahr. Nur wenn diese über einen längeren Zeitraum anhalten und den Alltag stark beeinflussen, handelt es sich um eine Schwangerschaftsdepression.

Unumstritten scheint die Tatsache zu sein, dass viel Stress oder akute Sorgen während einer Schwangerschaft häufiger zu einer Schwangerschaftsdepression führen. Fühlt sich die Schwangere gut aufgehoben und bewegt sich in einem sicheren Umfeld, so sinkt die Gefahr, an einer Depression zu erkranken. Vor allem finanzielle Sorgen und zusätzlicher Druck von außen können einer der Auslöser für die Krankheit sein. Generell gelten Schwangere mit einer genetischen Vorbelastung als anfälliger für eine Schwangerschaftsdepression als solche Frauen, in deren Familie keine psychischen Erkrankungen aufgetreten sind. Wenn zuvor bereits eine Depression bestanden hat, steigt das Risiko für eine Schwangerschaftsdepression ebenfalls an.

Stress ist einer der häufigsten Ursachen für eine Depression während der Schwangerschaft. Besonders der Verlust des Arbeitsplatzes oder des Partners können betroffene Frauen in ein emotionales Loch reißen. Auch klassische körperliche Beschwerden, wie zum Beispiel eine permanente Übelkeit oder starke Rückenschmerzen, können Frauen die Freude an der Schwangerschaft nehmen. Sogar dann, wenn Sie Angst vor der nahenden Geburt haben, kann es zu einer vorübergehenden depressiven Verstimmung kommen.

Gefahr für das Ungeborene

Wenn eine Schwangere an einer Depression leidet, kann sich das auch negativ auf das Baby auswirken. Aus wissenschaftlicher Sicht wird angenommen, dass die Ausbildung und Verknüpfung der Synapsen im Gehirn eines Ungeborenen durch eine Schwangerschaftsdepression gehemmt werden. Die verpassten Entwicklungsschritte lassen sich nur schwer nachholen. Aus diesem Grund ist die schnelle Behandlung einer Schwangerschaftsdepression nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Kind extrem wichtig. Auch der Schlaf im Mutterleib kann durch die Depression negativ beeinflusst werden.

So holen Sie sich Hilfe

Wenn Sie das Gefühl haben, an einer Schwangerschaftsdepression zu leiden, dann werden Sie aktiv. Versuchen Sie zuerst, sich selbst zu helfen. Erholen Sie sich von Sorgen, Problemen und Ängsten ab, indem Sie mehr für sich selbst tun. Yoga, Meditation oder das Treffen mit guten Freunden können von dem aktuellen Stimmungstief ablenken. Wenn Sie es nicht schaffen, sich alleine wieder aufzurappeln, dann wenden Sie sich an einen erfahrenen Therapeuten. Hierbei ist es wichtig, dass Sie schnell Vertrauen zu Ihrem neuen Therapeuten fassen können. Ist das nicht der Fall, dann suchen Sie sich einen anderen Ansprechpartner. Therapeuten in Ihrer Näher finden Sie entweder über das Internet oder Sie fragen Ihre Krankenkasse nach geeigneten Anlaufstellen.

Wenn die reine Gesprächstherapie und diverse Übungen zur Entspannung nicht helfen wollen, sind Psychopharmaka eventuell eine vorübergehende Lösung. Sprechen Sie den behandelnden Arzt oder Ihren Therapeuten darauf an, wenn sich Ihre psychische Lage einfach nicht bessert. Gemeinsam können Sie dann entscheiden, ob und welche Antidepressiva zum Einsatz kommen sollen. Natürlich sind nicht alle Medikamente dazu geeignet, um sie während einer Schwangerschaft einzunehmen. Wenn Sie keine Antidepressiva nehmen möchten, kann Akupunktur helfen, die trüben Gedanken loszuwerden.

Einer Schwangerschaftsdepression vorbeugen

Der frühzeitige Kontakt zu einer Hebamme hilft vielen Frauen dabei, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, Hebammen verfügen in der Regel über jede Menge Erfahrung im Bereich der Schwangerschaftsdepression und können Ihnen wichtige Tipps mit auf den Weg geben. Wer frühzeitig eine Hebamme hat, der sieht außerdem der Geburt entspannter entgegen. Hebammen können Ihnen dabei helfen, sich aktiv auf die Geburt vorzubereiten und Ihren Körper besser zu kontrollieren. Das vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Wer mit weniger Angst in die Zukunft blickt, der erkrankt weniger häufig an einer Depression.

Ein offener Umgang mit nahen Angehörigen kann ebenfalls dabei helfen, einer Depression während der Schwangerschaft vorzubeugen. Sprechen Sie mit Ihrem Partner ehrlich über mögliche Ängste und Sorgen. Wenn Sie aktuell keinen Partner haben, dann suchen Sie sich einen anderen festen Ansprechpartner. Die Mutter oder eine gute Freundin kann den Halt geben, welchen Sie während einer Schwangerschaft brauchen.

So können Angehörige helfen

Wenn Ihre Frau, Tochter, Schwester oder Freundin an einer Schwangerschaftsdepression leidet, dann sollten Sie der Betroffenen vermitteln, dass Sie Verständnis haben. Erklären Sie der Schwangeren, dass sie sich nicht für Ihren Zustand schämen muss. Zudem sollten Sie versuchen, der schwangeren Frau so viel wie möglich an Arbeit abzunehmen. Während einer Schwangerschaftsdepression sollten betroffene Frauen keinem zusätzlichen Stress ausgesetzt werden. Gehen Sie daher behutsam mit der Schwangeren um. Geborgenheit, Zuversicht und Vertrauen müssen geschaffen werden, um Frauen aus ihrer unangenehmen Lage herausholen zu können oder die Situation zumindest abzumildern.

Erhöhter Nährstoffbedarf durch die Pille

Auf den ersten Blick betrachtet, ist die Pille eines der bequemsten Verhütungsmittel. Sie gehört nach wie vor zu den sichersten Methoden, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, dennoch werfen sich für Anwenderinnen immer wieder Fragen auf. Viele Frauen fühlen sich unter der Pille müde, klagen über unreine Haut oder Gewichtszunahme.

Was die wenigsten wissen ist, dass durch die Pille ein erhöhter Bedarf an vielen Nährstoffen entsteht. Der Grund dafür ist, dass die Pille, neben der Verhütung einer Schwangerschaft noch einige weitere Effekte auf den Körper hat.

Die Wirkstoffe in der Anti-Baby-Pille sind künstliche Hormone. Sie greifen erheblich in die natürlichen Steuerungsabläufe des weiblichen Körpers ein. Vereinfacht ausgedrückt, täuscht die Pille dem Körper eine Schwangerschaft vor. Dies erklärt die Einflüsse auf körperliches und seelisches Wohlbefinden. Viele Beschwerden, die bei der Einnahme auftreten, können als Hinweise auf Mängel an Vitaminen und Aminosäuren zurück geführt werden.

Besonders junge Anwenderinnen sollten auf Ernährung achten

Wenn ein junges Mädchen mit der Einnahme der Pille beginnt, ist oft das Körperwachstum noch nicht vollständig abgeschlossen. Auch wenn das Wachsen in die Länge weitgehend zum Stillstand gekommen ist, so brauchen viele Reifeprozesse im Körper bis zum 21. Lebensjahr, ehe sie vollständig abgeschlossen sind. Daher ist es bei jungen Anwenderinnen von besonderer Wichtigkeit, auf die Ernährung zu achten.

Wenn etwa bestimmte Vitamine aus dem B-Komplex fehlen, wird die Haut unrein und es kann zu depressiven Verstimmungen kommen. Das Vitamin B3 zum Beispiel, kann der Körper aus einer Aminosäure selbst bilden. Andere Vitamine müssen zugeführt werden.

Für den Zellaufbau sind Aminosäuren die Grundbausteine. Auch Botenstoffe werden aus diesen Eiweißbausteinen gebildet. So wird zum Beispiel aus L-Tryptophan das Hormon Serotonin gebildet. Es ist verantwortlich für den Zustand von Entspannung und Heiterkeit. Auch bildet es die Vorstufe zum Hormon-Cocktail, der den Schlaf steuert. Fehlt dieser Stoff, fällt die Entspannung schwer.

Die Frage, ob und wie schnell die Schwangerschaft einsetzt, wenn die Pilleneinnahme abgebrochen wird, hat ebenfalls mit dem Ernährungszustand der Frau zu tun. Während bei manchen Frauen direkt nach dem Absetzen der Pille der erste Eisprung bereits nach 2-3 Wochen eintritt, gibt es viele Frauen, bei denen der Eisprung Wochen oder gar Monate auf sich warten lässt.

Dieser Beitrag wurde am 27. März 2019 in Verhütung veröffentlicht.

Elternwochenende – Auszeit vom Alltag

 

Warum eine Auszeit?

Ehepaare kennen es und doch sollten sie es nicht kennen: die Beziehung läuft gut, das Verhältnis zum anderen Partner ist nahezu perfekt und voller Freuden geht man eines Tages auf die gemeinsame Kinderplanung zu.

Ist das erste gemeinsame Kind dann aber erstmal da, wird alles anders: Prioritäten verschieben sich komplett und das Wohl des eigenen Kindes steht für Monate und Jahre im Vordergrund. „Was ist das Beste für mich?“, „was ist das Beste für uns?“, wird dann unter Umständen immer seltener gefragt. Stattdessen geht es oft um die Frage: „Was ist das Beste für unser Kind?“ Das ist natürlich auch wichtig und richtig so, schließlich will man trotz möglicher Belastungen durch den Beruf möglichst viel Zeit mit dem eigenen Kind verbringen und dabei auch möglichst viel richtig machen. Doch irgendwann, es kann natürlich auch erst im Kindesalter sein, kann es sich anbieten, wieder einmal Zeit mit dem Partner allein zu verbringen. Das Familienleben ist angespannt, die Luft ist dick, die Kinder rauben einem eventuell manchmal den Atem und irgendwie dreht man sich im Kreis. Da ist es nicht schlimm, zuzugeben, dass man gerne einmal wieder Zeit für sich und Zeit mit dem Partner braucht.

Im Gegenteil: es ist menschlich und auch wichtig, weil sich nicht nur die Beziehung mit dem Partner verbessert, sondern letzten Endes auch die Kinder davon profitieren werden.

Wichtig: Die Vorbereitung!

Bevor Sie allerdings in Ihr Wochenende starten, sollten Sie einige wichtige Vorkehrungen treffen. Ihr Wochenende wird nämlich ein jähes Ende finden, wenn Sie ihr Kind zu Verwandten oder Freunden schicken und nicht alle Details klären. Informieren Sie Verwandte oder Freunde über die Gewohnheiten Ihres Kindes. Vergessen Sie nichts, was Ihr Kind an einem Wochenende vermissen oder brauchen könnte. Schreiben Sie alle nötigen Nummern auf, sodass Sie kontaktiert werden können. Damit Können Sie Ihr Wochenende genießen und werden nicht von nervigen Zwischenanrufen gestört. Das Telefon wird also nur dann klingeln, wenn es wirklich wichtig ist.

 

Was und wo?

Damit Sie richtig abschalten können, sollten Sie auch innerlich etwas Abstand nehmen und „Kids Talk“ vermeiden. Wenn Sie Ihren Partner mitten am Tag fragen: „Meinst du, unser Kind schläft bereits?“ können Sie im Prinzip auch gleich zuhause bleiben. Wenn Sie im Vorfeld die Frage: „was machen wir eigentlich an unserem Wochenende?“ entsprechend gut beantwortet haben, müssen Sie im Anschluss nur noch Ihr Wochenende genießen.

Wie Sie ihr Wochenende verbringen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Was wollten Sie als Paar schon immer gerne machen? Welche Unternehmungen haben Sie mit Ihrem Partner besonders vermisst? Was haben Sie mit Ihrem Partner oft und gerne unternommen, bevor Ihr Kind auf die Welt kam?

Diese Fragen können bei der Wochenendplanung helfen. Ihr gemeinsames Wochenende sollten Sie doch auf jeden Fall damit beginnen, dass Sie ausreichend viel schlafen und somit viel nachholen, was auf der Strecke bleibt, wenn das gemeinsame Kind früh aus dem Haus muss – man selbst natürlich auch. Danach empfiehlt sich ein ausgedehntes und reichhaltiges Frühstück.

Ansonsten ist ein romantisches Wochenende in den Bergen möglich, wenn Sie dort beispielsweise früher schon ihre Urlaube zusammen verbracht haben. In luftiger Höhe werden Sie Abstand vom stressigen Leben, beispielsweise in der Stadt, gewinnen können. Vielleicht können Sie das auch mit Skisport oder anderen entsprechenden Aktivitäten verbinden.

Ansonsten sind Städtetrips natürlich genauso möglich und angesagt. Befragen Sie das Internet und verbringen Sie das Wochenende in einer Stadt, in der Sie beide gerne waren oder gerne einmal hin wollen. Dafür müssen Sie nicht viel investieren oder ins Ausland reisen. Mit Sicherheit gibt es auch genug innerdeutsche Ziele. Bummeln in Heidelberg, Berlin, München, Freiburg oder Köln – warum nicht?

Wieder einmal tanzen gehen, die ganze Nacht durchtanzen. Bestimmte Konzerte besuchen, Trekkingtouren unternehmen oder es harmonische und entspannende Stunden im Wellnesshotel verbringen. All das sind Vorschläge und Inspirationen.

Fazit

Planung steht also auch bei einem Eltern-Wochenende im Vordergrund. Haben Sie diesen Punkt erfolgreich abgehakt, steht einem tollen Wochenende zu zweit nichts mehr im Wege. Genießen Sie ihr Wochenende so, wie Sie es schon lange wollten. Am Ende wird mit Sicherheit auch die Stimmung zuhause besser, Ihr Kind hat das Wochenende woanders genossen und wird sich freuen, wenn Mama und Papa wieder etwas entspannter sind!

 

Dieser Beitrag wurde am 17. Februar 2019 in Eltern veröffentlicht.

Sexualleben nach der Geburt

 

Einleitung

Das eigene Sexualleben: es ist wichtig in einer Partnerschaft und das wird es wohl auch immer bleiben. Es ist zweifellos Veränderungen ausgesetzt, unterliegt manchmal bestimmten Phasen. Pausen sind möglich, Abwechslung gehört dazu und natürlich ist das Sexualleben auch vom Berufsleben abhängig. Kaum eine Phase nimmt allerdings einen solchen Einfluss auf das Sexualleben von Paaren, wie die Geburt eines Kindes. Speziell die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes kann eine Beziehung völlig auf den Kopf stellen. Bei manchen ändert sich nicht viel und nach einer kurzen Phase der Enthaltsamkeit floriert das Sexualleben womöglich mehr denn je. Dennoch sollten Paare wissen, was auf sie und speziell was auf den Körper einer Frau zukommen kann, wenn die Geburt des Kindes einmal Geschichte ist. Denn neben körperlichen „Problemen“ und Neuerungen sind es natürlich auch psychische bzw. mentale Probleme, die auftreten und das Sexualleben grundlegend verändern können.

Kaiserschnitt, Dammriss, Wochenfluss

Je nachdem, ob es bei bzw. während der Geburt einen Dammriss gab oder falls es zu einem Kaiserschnitt kam, wird der Arzt eine entsprechende Empfehlung ausgeben, wie das weitere Sexualleben weiter gestaltet werden sollte. Vier bis sechs Wochen Enthaltsamkeit sind ohnehin meistens an der Tagesordnung, was am so genannten Wochenfluss liegt. Ein Mythos rührt um dieses Phänomen, das Geburten auftritt. Es handelt sich um ein Wundsekret, das aus der Wunde in der Gebärmutterwand entstanden ist, die nach der Ablösung der Plazenta zurückgeblieben ist. Daher wird das Baden, als auch der Geschlechtsverkehr für die übliche Zeit von vier bis sechs Wochen nicht empfohlen. Durch diese Vorsichtsmaßnahme soll verhindert werden, dass sich die Gebärmutter entzündet. Früher sind Frauen daran gestorben, doch heute lässt sich so was anhand von Antibiotika gut therapieren, sollte es wirklich einmal zu solch einer Entzündung kommen. Der Mythos entsteht unter anderem auch durch den Gedanken der Unreinheit des Blutes und die Angst, dass ein Infektionsrisiko für die Mutter besteht. In der Praxis liegt ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Geschlechtsverkehr oder Baden allerdings nicht vor. Und so gibt es auch Ärzte, die aufgrund einer kürzlichen Schwangerschaft nicht davon abraten.

Körperlich gibt es in der Regel also keine großen Einschränkungen, es sei denn, es liegen bestimmte Spezialfälle vor. Natürlich kann es anatomische Besonderheiten geben, je nachdem, wie die Geburt ablief. Doch vor allem sind es mentale und psychische Vorgänge, welche die Sexualität nach der Geburt einschränken können.

Schwangerschaftsdepressionen

Beispielsweise sind hier die so genannten Schwangerschaftsdepressionen zu nennen. Wie der Name schon sagt, treten diese schon während der Schwangerschaft auf. Doch auch nach einer Schwangerschaft kann das Stimmungstief anhalten. Die Schwangerschaftsdepression ist die Folge einer Anpassungsstörung und tritt bei rund 10 Prozent aller schwangeren Frauen auf. Die Ursachen dieser Krisen liegen immer noch im Dunkeln und daher gestaltet sich auch die medikamentöse Behandlung mehr als schwierig, schließlich liegt eine Schwangerschaft vor, die nicht gefährdet werden soll.

Postpartale Stimmungskrisen

Diese Schwangerschaftsdepressionen können sich wie gesagt auch nach der Schwangerschaft fortsetzen. Dabei kann es sich nur um einen umgangssprachlich „Baby Blues“ genannten Zustand handeln, der nach einigen Tagen oder Wochen abklingt. Es können sich allerdings auch schwere psychische Störungen entwickeln, die dann natürlich auch auf das Sexualleben Einfluss nehmen. Die angesprochene leichte Verstimmung ist gekennzeichnet durch Stimmungslabilität, Traurigkeit, häufiges Weinen, übermäßige Sorgen, zum Beispiel über das Kind, Erschöpfung, Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Störungen der Konzentration. Auch Appetitstörungen und Schlafprobleme werden in einer solchen Phase beobachtet. Hauptgrund für das Auftreten der besagten Symptome ist vor allem der Einfluss und die hormonelle Veränderung in dieser Zeit. Die Symptome einer postpartalen Depression gehen natürlich noch weit darüber hinaus und können beispielsweise zu diversen Phobien etc. führen. Sexuelle Unlust ist dabei ein Symptom, was sowohl bei Verstimmungen, als auch bei Formen der Depression auftreten kann.

Dabei ist es besonders schlimm, wenn solche ernsthaften Verstimmungen nicht bewusst wahrgenommen und behandelt werden. Gerade im Falle von schwangeren Frauen, die postpartale Krisen durchleben, sind auch Männer gefährdet, die sich dann quasi von ihren Frauen „anstecken“ können. Oft schämen sich Eltern für ihr Verhalten in einer Phase, in der alle im Umfeld das pure Glück und die reine Zufriedenheit zu erwarten scheinen. Aus Scham werden die Probleme daher oft unterschätzt, was zu fatalen Folgen führen kann. Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere, wenn bereits eine vorherige Depression vorlag, es allgemein Probleme in der Partnerschaft gibt, sonstige problematische Umstände einwirken (beispielsweise Armut, Arbeitslosigkeit und sonstige Faktoren hinsichtlich der sozialen Stellung). Natürlich kann auch eine falsche Erwartungshaltung dazu beitragen, dass gerade bei Vätern eine depressive Grundhaltung zustande kommen kann.

Das beste Verhütungsmittel?

Ein recht zynisches Sprichwort besagt, ein Kind sei das beste Verhütungsmittel. Etwas Wahres ist besonders direkt nach der Geburt natürlich auch an diesem Sprichwort dran, denn die Eltern sind zunächst damit beschäftigt, ein intensives Verhältnis zum gemeinsamen Kind aufzubauen. Gerade die Mutter hat dieses Bedürfnis und hat zudem natürlich noch die Aufgabe, das Kind zu stillen. Zudem kann die Frau nach den Strapazen der Geburt das Gefühl haben, nicht mehr ausreichend attraktiv zu sein. Diese negativen Gefühle tragen natürlich auch dazu bei, dass die Sexualität nach der Geburt eines Kindes eingeschränkt werden kann.

Maßnahmen

Eine bewährte Maßnahme und Methode, eine Beziehung und damit auch das gemeinsame Sexleben zu verbessern, besteht darin, miteinander zu reden. Dabei ist das Sexualleben eines der beliebtesten Tabuthemen, eventuell gerade nach einer Schwangerschaft. Dabei ist es erforderlich und notwendig, sich über die unerfüllten Wünsche und vorhandenen Probleme in der Partnerschaft auszutauschen. Als Mann, der von einem postpartalen Stimmungstief im übrigen genauso wie die Frau betroffen sein kann, ist es vor allem wichtig, der Frau Liebe und die nötigen Freiheiten zu geben. Ihr sollte es letzten Endes überlassen werden, wann sie sich nach dem sehr körperlichen Akt der Geburt bereit fühlt, um das Liebesleben wieder in Schwung zu bringen. In diesem Zusammenhang bietet es sich natürlich auch an, für gemeinsame Auszeiten zu sorgen, sobald die Situation das natürlich erlaubt.

Es kann natürlich vielfältige Gründe geben, warum das Sexualleben nach einer Geburt beeinträchtigt wird. Dazu beitragen kann natürlich auch der Schlafmangel, der zwangsläufig vorhanden sein wird, wenn sich die Eltern um das Neugeborene kümmern müssen. Es kann zudem natürlich auch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Wunden der Frau verheilt sind, die mit der Geburt eventuell entstanden sind. Was hilft, wenn die Schmerzen nicht mehr beeinflussen, ist unter anderem Beckenboden-Gymnastik, denn nach der strapaziösen Geburt muss das Becken erst wieder belastungsfähig werden und sich neu aufbauen können. Alternativ kann es für Paare auch hilfreich sein, neue Stellungen auszuprobieren, Hilfsmittel wie beispielsweise Gleitgel einzusetzen, neue Gewohnheiten zu schaffen und beispielsweise den Mittagsschlaf des Kleinkindes „auszunutzen“, oder auf andere Formen der Sexualität zurückzugreifen. Schließlich sollte ein sorgsamer Mann auch zufrieden damit sein und vor allem auch dafür sorgen, dass die körperliche Nähe zu seiner Frau bestehen bleibt bzw. sogar noch zunimmt.

Häufige Probleme und Antworten

Auf viele Probleme, über die Frauen in dieser Zeit klagen, gibt es teilweise beruhigende und einfache Antworten. Natürlich sind es auch Männer und frisch gebackene Väter, die sich die folgenden Fragen nach der Geburt stellen könnten. Für viele Männer ist es ein sonderbares Gefühl, Geschlechtsverkehr mit der Frau zu haben und dabei in die Vagina einzudringen, zumal dort noch vor einigen Wochen das Neugeborene auf die Welt kam. „Ist die Vagina nun nicht zu weit?“ könnte die Frage sein, die sich Frauen und Männer gleichermaßen stellen. Die klare Antwort lautet allerdings „Nein“, denn die Vagina, die sich bei der Geburt tatsächlich beinahe unendlich ausdehnte, wird sich nach der Geburt zurückbilden. Dafür gibt es sogar spezielle Kurse, damit dieser Prozess noch besser bzw. schneller stattfinden kann. Das bereits besagte Gymnastik-Training für den Beckenboden eignet sich dafür genauso. Die spezielle Rückbildungsgymnastik kann also herangezogen werden. Doch generell bestätigen Sexualtherapeuten, dass Männer kurz nach der Schwangerschaft über keinerlei „technische Defizite“ klagen.

Ein tatsächlich häufigeres und auch begründeteres Problem liegt in der Trockenheit der Frau. Die Frau bzw. Mutter stillt das Kind und dadurch ist der Östrogenspiegel im Blut niedrig. Das wirkt sich automatisch auf die Schleimdrüsen der Vagina aus, die dann weniger Sekret absondert. Das Schlagwort lautet hier allerdings „weniger“. Es ist also nur etwas Geduld erforderlich. Dann steht dem Geschlechtsverkehr trotz etwas veränderten Gegebenheiten nichts im Wege.

Über die Negativität vieler Mütter wurde bereits gesprochen, denn schließlich sind viele nach der Geburt mit ihrem Körper, speziell mit ihren Geschlechtsorganen unzufrieden. Bei 30 % aller frisch gebackenen Mütter dauert es allerdings nur fünf bis sieben Tage, bis die eigenen Geschlechtsorgane ihr „ursprüngliches Aussehen“ wieder angenommen haben. Eine Dammnaht, sowie Schwellungen und Blutergüsse können dafür sorgen, dass dieser Prozess noch um zwei bis drei Wochen verlängert wird. Auch nach dieser Zeit fühlen sich viele Frauen allerdings noch nicht bereit und „gesund“ genug. Sollte allerdings auch der Wochenfluss kein Thema mehr sein, zumal es medizinisch ohnehin nicht wirklich relevant ist, wie bereits beschrieben wurde, gibt es wirklich keine faktischen Gründe mehr. Dann ist es der eigene Kopf, der die Lust verhindert.

Kopfsache

Aus den beschriebenen Erkenntnissen geht hervor, dass es gar nicht so viele körperliche Umstände und Hürden gibt, die Geschlechtsverkehr nach einer Geburt verhindern. Sind Wunden und Narben erst einmal verheilt, ist der erste Hormonschock nach der Geburt erst einmal überwunden und sind die ersten Gewohnheiten erst einmal in den Tagesablauf aufgenommen worden, so kann schnell Normalität in das Sexualleben einkehren. Dass es sich beim Wochenfluss um einen Mythos handelt und kein Infektionsrisiko besteht, ist ja bereits ebenso schon angeklungen. Viele Mediziner bestätigen daher, dass es sich oft und meistens um eine Kopfsache handelt, wenn sich Frauen oder auch Männer nach einer Geburt nicht dazu bereit sehen, das Sexualleben in Schwung zu bringen. Sollte das zu einem Problem werden, kann eine Therapie Abhilfe schaffen. Ansonsten sind die angesprochenen Gespräche wichtig, um herauszufinden, woran die Laune und derzeitige Phase festzumachen ist. Es kann Aufgabe des Mannes sein, seiner Frau vor Augen zu führen, dass ihre Skrupel und negativen Gedanken bloße Hirngespinste sind. Schließlich ist alles im Leben Gewöhnungssache und so kann der gemeinsame Geschlechtsverkehr etwas ungewohnt sein und neue Methoden erforderlich machen. Eine scheinbare Unattraktivität oder äußere Veränderungen, die ohnehin nicht so gravierend auffallen, wie sie von Frauen oft wahrgenommen werden, sollten allerdings nicht dazu führen, dass Probleme die frisch gebackenen Eltern belasten. Es ist normal, dass in der ersten Zeit danach für beide das Kind im Vordergrund steht. Allerdings sollte das Kind auch keine Ausrede oder kein Ventil sein. Denn schließlich profitiert dieses Kind ja auch von der Liebe seiner Eltern. Wird das Kind also zu einer Projektionsfläche des Vaters oder der Mutter, die ihre Liebe einzig und allein auf das Kind übertragen, so wird die Beziehung früher oder später darunter leiden, was wiederum Auswirkungen auf das Kind hat. Unangenehme Aspekte zu verdrängen oder unausgelebte Wünsche und Gedanken unter den Tisch zu kehren, wird letzten Endes also zu nichts führen.

Fazit

Schlussendlich ist vieles, was nach der Geburt eines Kindes in Bezug auf Sexualität als negativ angesehen wird, also Kopfsache. Gerade Frauen tun sich oft schwer, den „Schock“ der Geburt auf eine rationale Art und Weise zu verarbeiten und haben demnach ein verzerrtes Verhältnis zu ihrem Körper. Umso ersichtlicher ist es, welche Aufgabe ein verantwortungsbewusster und liebender Mann in diesem Fall folglich übernehmen sollte. Geduld hilft in jedem Fall weiter, denn die Zeit heilt in diesem Fall wirklich alle Wunden und dass ein Kind in den Tagen und Wochen vor allem für die Mutter im Vordergrund steht, sollte nun wirklich keinen Vater der Welt verunsichern. Für alle möglichen Stimmungskrisen kann es sich sonst anbieten, einen Arzt aufzusuchen. Körperliche Schwierigkeiten sollten sonst bei „normalen“ Geburten nicht auf Frauen zukommen. Sonst wurde alles Weitere von den entsprechenden Frauenärzten ohnehin im Vorfeld mitgeteilt. Was bleibt ist also das gemeinsame Kind, das nicht nur die Liebe von Mama und Papa, sondern die Liebe seiner Eltern als Paar erfahren sollte. Durch ein Kind sollte sich das Liebesleben nie dauerhaft verschlechtern. Eine Verzögerung oder Beeinflussung ist hingegen natürlich normal. Um einer solchen andauernden negativen Krise entgegenzuwirken, hilft das, was in einer Beziehung bei Problemen ohnehin immer hilft: gemeinsame Gespräche, Empathie und Liebe, Zeit gewähren, Geduld walten lassen, Verständnis entgegenbringen und die Hormone irgendwann auch Hormone sein lassen, denn schließlich beginnt der Alltag nach einer Geburt früh genug.