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Mariendistel für mehr Muttermilch

Neugeborene bekommen den ersten Immunschutz über die Muttermilch. Sie ist so viel mehr als bloße Nahrung. Doch einige Frauen haben Probleme, ausreichend Muttermilch zu produzieren. Neben schulmedizinischen Optionen bietet die Natur eine potentielle Lösung des Problems: Mariendistel.

Diese Pflanze wird schon seit vielen Jahrhunderten eingesetzt, um laktierenden Müttern dabei zu helfen, ausreichend Muttermilch zu produzieren. Dabei ist es unerheblich, ob die Probleme von Beginn an bestehen oder erst im Laufe der Zeit eintreten.

Mariendistel: Eine Vorstellung

Die Pflanze ist genaugenommen ein Kraut. Es blüht und sieht für den Laien fast aus wie eine gewöhnliche Distel auf den Feldern, aus denen auch Dieselöl gewonnen wird. Die Blüte ist lila Farben und kugelförmig.

Der Lebensraum der Mariendistel ist hauptsächlich das Mittelmeergebiet. Übrigens: Schon die alten Römer und Griechen haben Mariendistel als Heilmittel verwendet. Einmal wurde es eingesetzt, um Probleme an Leber und Galle zu kurieren und dann auch schon in vergangenen Zeiten, um stillenden Müttern zu helfen.

Es gibt Geschichten, in denen es heißt, dass Maria, die Mutter Jesu beim Stillen weiße Tropfen, also Milch verloren hätte. Diese seien auf ein grünes Blatt gefallen und es hätte sich die heilende Distel entwickelt. Daher der Name Mariendistel.

So hilft Mariendistel beim Stillen

Es gibt einige Pflanzenstoffe, die als Milchproduktions-anregend gelten. Allerdings stehen nur sehr wenige Studien zur Verfügung, die einen eindeutigen Kausalzusammenhang bestätigen. Was es aber gibt, ist eine wissenschaftliche Studie, die an Ratten durchgeführt worden ist. Sie zeigt tatsächlich einen echten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mariendistel und einer erhöhten Milchproduktion.

Im Grunde steckt dahinter, dass Silymarin, welches ein Antioxidans ist und der wirkaktive Stoff der Mariendistel ist, im Körper Prolaktine erhöht. Diese Prolaktine sind die sehr einfach ausgedrückt die Vorstufe der Milchproduktion.

Das sanfte Wundermittel der vergangenen Zeit kann auch heute noch Frauen in dieser sensibleren Zeit helfen. Neben der Rattenstudie und den vielen Jahrhunderte alten Überlieferungen gibt es auch Berichte aus Peru, die bezeugen, dass Mariendistel wirklich die Milchproduktion von stillenden Frauen erhöht.

Kann Mariendistel meinem Kind schaden?

Mariendistel enthält kein Gift und wirkt nicht berauschend. Entsprechend gibt es keinerlei bekannte Probleme bei der Einnahme. Aber selbstverständlich sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Frauenarzt sprechen oder auch Ihre Hebamme konsultieren, bevor Sie zu dem kraut greifen.

Es muss geklärt werden, ob hinter der schwächeren Milchproduktion eventuell ein größeres Problem steckt.

Hat Mariendistel Nebenwirkungen?

Es gilt der alte Leitsatz aus der Kräuterheilkunde: Was wirkt, hat auch unerwünschte Wirkungen.

Einige Frauen berichten, dass Sie von Mariendistel unter Verstopfung leiden.

Ebenfalls nicht ganz selten treten Nebenwirkungen wie Schwindel auf. Aufgasen und Blähungen gehören zu der Liste.

Blutgerinnsel könnten sich bilden und auch die Verminderung der Thrombozyten wurde im Zusammenhang mit Mariendistel in wenigen Fällen beobachtet. Weiter zu erwähnen sind Ekzeme, geringer Blutzuckerwert und auch sexuelle Schwierigkeiten.

Obwohl diese Nebenwirkungen schon einmal beobachtet wurden, heißt da nicht, dass sie auch wirklich auftreten müssen.

Wann darf Mariendistel auf keinen Fall eingenommen werden?

Wie bei fast allen Kräutern muss darauf geachtet werden, dass keine Allergien vorliegen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Damen, die allergische Reaktionen auf Pflanzen wie Gänseblümchen oder auf Nahrungsmittel wie Kiwi, Disteln und auch Artischocken zeigten, Mariendistel auch nicht vertragen haben.

Die allergischen Reaktionen können sich gegen die Mariendistel genauso äußern wie gegen andere Allergene auch: Mit Ausschlag auf der Haut, Durchfall, Nesselsucht bis hin zu einem allergischen Schock.

Achten Sie darauf, wo Sie ihr Präparat kaufen

Weil Mariendistel nicht als Schulmedizin gilt, unterliegt es nicht solch hohen Anforderungen wie normale Medikamente. Es tummeln sich gerade im Internet schwarze Schafe, die das eigentliche Mariendistel Pulver mit anderen Substanzen strecken. Dabei können die Substanzen gefährlich sein oder schlicht leeres Pulver – heißt, Sie erhalten auf die eingenommene Menge nicht die eigentlich erwartete Wirkstoffmenge.

Anwendung der Mariendistel für mehr Muttermilch

Mütter können sich entscheiden, in welcher Form sie Mariendistel zu sich nehmen wollen. Einmal gibt es die Option, das Kraut als Tee zu verwenden. Dazu werden die Samen einfach zerstoßen und mit heißem Wasser übergossen. Zwei bis drei Tees täglich scheinen passend.

Kapseln mit Mariendistel sind einfach in den Alltag zu integrieren, dort sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. Übrigens. Mariendistel lässt sich auch essen. Die Wirkung ist nicht von der Art des Verzehres abhängig.

Dieser Beitrag wurde am 7. Mai 2019 in Säugling veröffentlicht.