Archiv | Mai 2018

Die Pille danach – ein Überblick

Pille danach

Die Pille, genauer die Antibabypille, gibt es bereits seit den 1960er Jahren. Sie ist ein hormonelles Verhütungsmittel, welches eine ungewollte Schwangerschaft durch die tägliche orale Einnahme verhindert.

In den USA kam die erste Pille namens „Enovid“ am 18. August 1960 auf den Markt, Deutschland folgte am 1.Juni 1961. Produzent war die Schering AG und die Pille trug den Namen „Anovlar“.

Die Pille gilt heute als eines der sichersten Verhütungsmittel (Im Schnitt werden jährlich nur 3 von 1000 Frauen trotz Pille schwanger).

Das Problem der Verhütungspannen

Obwohl die Pille als Verhütungsmittel recht sicher ist, kommt es doch zu Anwendungsfehlern, Einnahmefehlern und anderen Schwierigkeiten. An erster Stelle stehen hier die vergessene Einnahme, der Wirkungsverlust durch Wechselwirkung mit anderen Medikamenten (Antibiotika, Johanniskraut) und der Wirkungsverlust durch Durchfall.

Aufgrund dieser Schwierigkeiten entstand der Wunsch nach einer Verhütung, die nach dem Geschlechtsverkehr angewendet werden kann.

In diesem Zusammenhang lag auf der Hand, wissenschaftlich zu überprüfen, ob hochdosierte Hormongaben auch nach dem Geschlechtsverkehr noch die Schwangerschaft verhindern könnten.

Bereits Ende der 1960er Jahre begannen Forscher, darunter auch Frauen mit entsprechenden medizinischen und pharmazeutischen Kenntnissen, Versuche in diese Richtung. Darunter fielen auch illegale Selbstversuche.

Im Laufe der 1970er Jahre wurde diese Annahme unter bestimmten Voraussetzungen (noch kein Eisprung erfolgt) bestätigt und 1976 wurde diese durch die Reform des §218 in Deutschland erstmals legal. Es wurde definiert, dass menschliches Leben erst mit dem Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter beginnt. Daraus folgt, dass die Pille danach kein Schwangerschaftsabbruch ist.

Wie wirkt die Pille danach?

Die Pille danach gibt es heute als verschiedene Medikamente von verschiedenen Herstellern. Insgesamt werden allerdings nur zwei Wirkstoffe verwendet: Levonorgestrel und Ulipristalacetat.

Der Wirkmechanismus der Pille danach liegt im Verschieben (Verzögerung des LH-Peaks), bzw. Verhindern des Eisprungs (Hemmung der Follikelreifung).

Die Pille danach heute

Heutzutage gibt es in Deutschland zwei Präparate, die ähnlich wirken. Diese heißen PiDaNa © mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat und ellaOne © mit dem Wirkstoff Levonorgestrel.

Bei erster Pille, mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat, wird eine Wirksamkeit um 80% (+/- 5%) erzielt, der Wirkstoff Levonorgestrel erzielt nur in 55-60% der Fälle einen Erfolg. Erstere Pille kann man bis zu 120 Stunden (=5 Tage) nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen, ellaOne wirkt maximal 72 Stunden (=3 Tage) nach dem ungeschützten Verkehr. Dennoch gilt: um die Chance auf Wirksamkeit sollten beide Pillen so schnell wie möglich eingenommen werden.

Die Spirale danach als Alternative zur Pille danach

Für eine erhöhte Wirksamkeit kann man sich auch die Spirale danach einsetzen lassen. Hier liegt der Erfolg bei guten 99%. Die Spirale aus Kupfer kann bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Der Erfolg nimmt, im Gegensatz zur Pille danach, nicht im Laufe der Zeit ab.

Darüber hinaus greift man nicht in den Hormonhaushalt ein, was sicherlich erstrebenswert ist. Es wird lediglich das Milieu in Eileiter und Gebärmutter verändert und die Beweglichkeit der Spermien gestört.

Ein weiterer Vorteil der Spirale danach ist die Tatsache, dass man sie bis zu 5 Jahre lang eingesetzt lassen kann. Während dieser Zeit schützt sie durchgehend zu 99% vor einer Schwangerschaft. Damit ist sie über den „Notfall“ hinaus noch ein erstklassiges Verhütungsmittel gegen eine ungewollte Schwangerschaft.

Leider kostet die Spirale danach zwischen 200 EUR (Kupferspirale) und 300 EUR (Kupferkette), was viele Frauen abschreckt. Lediglich bei Frauen unter 20 Jahren werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

 

Den Eisprung erkennen / spüren

Wenn eine Frau ihre Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen möchte, dann ist es hilfreich, wenn sie ihre fruchtbaren Tage kennt. Schließlich erhöht Sex kurz vor dem Eisprung, bzw. direkt am Tag des Eisprungs, die Chancen auf eine Schwangerschaft enorm. Wir haben in diesem Artikel sechs  Anzeichen gesammelt, an denen eine Frau ihre fruchtbaren Tage erkennen kann.

Was sind die fruchtbaren Tage?

Als Eisprung wird der Moment bezeichnet, in dem der Eierstock die reife Eizelle in die Eileiter ausstößt. Ab hier hat das Spermium 12-24 Stunden Zeit, die Eizelle zu erreichen und zu befruchten. Wird die Eizelle nicht befruchtet, so verlässt sie, zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut, bei der Periode den Körper.

Manche Frauen können den Moment des Eisprungs sogar als ein Ziehen, bzw. einen kurzen Schmerz im Unterleib spüren. Die meisten Frauen spüren hier jedoch nichts. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die einen bevorstehenden Eisprung voraussagen.

Der Mittelschmerz

Viele Frauen spüren während des Eisprungs einen Schmerz im Unterleib. Dieser kann heftig oder leicht sein und nur ein paar Minuten aber manchmal auch Stunden andauern. Für die Ursache des Schmerzes gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einerseits wird vermutet, dass das Aufplatzen des Follikels die Ursache ist. Andererseits vermutet man auch, dass die Flüssigkeit des aufplatzenden Eibläschens das Bauchfell reizt.

Höhere Basaltemperatur

Von dieser Methode zur Bestimmung der fruchtbaren Tage haben die meisten Frauen schon gehört. Die sogenannte Basaltemperatur (Körpertemperatur morgens, im Liegen, direkt nach dem Aufwachen) steigt direkt nach dem Eisprung um bis zu einem halben Grad Celsius an. Durch Aufzeichnung der Basaltemperatur über mehrere Monate lässt sich der bevorstehende Eisprung relativ gut vorhersagen. Dies natürlich nur, wenn die Frau einen regelmäßigen Zyklus hat.

Veränderungen am Zervixschleim

Der Gebärmutterhalsschleim verändert im Laufe des gesamten Zyklus seine Konsistenz mehrfach. Während der Tage, an denen man nicht fruchtbar ist, hat der Schleim die Aufgabe, die Gebärmutter vor eindringenden Keimen etc. zu schützen. Der Schleim ist daher sehr dick flüssig. Während der fruchtbaren Tage wird der Schleim allerdings hell und nicht mehr so zähflüssig. Man spricht von der sogenannten Spinnbarkeit des Zervixschleims, weil der Schleim sich zwischen zwei Fingern auseinanderziehen (spinnen) lässt, ohne zu reißen.

Kurze Zwischenblutung

Einige Frauen haben während des Eisprungs eine kurze Blutung. Diese sieht anders aus als während der Periode und sieht eher wie bräunlicher Zervixschleim aus.

Pralle und spannende Brüste

Ebenfalls nicht jede Frau hat dieses Symptom, aber manche Frauen beschreiben, dass rund um die fruchtbaren Tage die Brüste prall sind und ein Spannungsgefühl vorhanden ist. Häufig sind dann auch die Brustwarzen sehr empfindlich. Alle diese Symptome können jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Mehr Lust auf Liebe

Für viele Frauen hat es die Natur besonders leicht gemacht. Diese Frauen haben das Glück, rund um die fruchtbaren Tage deutlich mehr Lust auf Sex zu haben, als an anderen Tagen des Monats. Natürlich gilt auch dies nicht für jede Frau, aber es ist nicht verkehrt, einmal über ein paar Monate Tagebuch zu führen, indem man notiert, wie stark die Lust ist. Oft zeichnet sich dann ein Bild, aus dem man die fruchtbaren Tage ableiten kann.