Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft

Werdende Eltern sind in der Regel unzähligen Emotionen ausgesetzt. Sie sind außer sich vor Freude, weil sie ein Kind erwarten, aber gleichzeitig verunsichert und besorgt. Sie fragen sich, ob ihr Kind gesund zur Welt kommen wird und welche Vorsorgeuntersuchungen Schwangeren zustehen. Über diese standardmäßig vorgesehenen Untersuchungen hinaus, gibt es noch optionale Vorsorgeuntersuchungen, deren Durchführung in einigen Fällen sinnvoll ist.

Welche Vorsorgeuntersuchungen stehen schwangeren Frauen zu?

Schwangeren stehen eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen zu, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Die Vorsorgeuntersuchungen finden zumeist erst einmal monatlich und ab der 32. Schwangerschaftswoche alle 14 Tage statt. Im Rahmen dieser Untersuchungen werden Blutdruck und Gewicht der Schwangeren erfasst, sowie die Lage des Kindes und die kindlichen Herztöne. Auch Blut- und Urinuntersuchungen werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Im Rahmen der den Frauen zustehenden Vorsorgeuntersuchungen sind drei Ultraschall-Untersuchungen vorgesehen. Diese werden in der Regel im dritten, im sechsten und im achten Monat der Schwangerschaft durchgeführt. Sollten die Schwangeren bestimmte Risikofaktoren aufweisen oder sollten Komplikationen auftreten, werden selbstverständlich auch häufigere Ultraschall-Untersuchungen durchgeführt und von den Krankenkassen übernommen.

Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen

Das Ersttrimesterscreening

Bei dem Ersttrimesterscreening handelt es sich um ein Verfahren der Pränataldiagnostik, durch das die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomenstörungen beim Ungeborenen oder Fehlbildungen des Kindes ermittelt werden sollen. Die Untersuchung setzt sich aus Bluttests, sowie aus einer Vermessung der Nackenfalte und des Nasenbeins des Fötus zusammen. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen, kombiniert mit dem Alter der Mutter wird ein Risikowert errechnet, der angeben soll, wie hoch die Wahrscheinlichkeit des Ungeborenen ist, an Trisomie 21 oder anderen Chromosomenstörungen zu erkranken. Ob diese freiwillige Untersuchung sinnvoll ist oder nicht, ist durchaus umstritten. Das Ergebnis dieser Untersuchung kann zumindest als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen werdender Eltern dienen, aber auch unnötige Ängste und Sorgen wecken. Bei älteren Schwangeren ab 35 Jahre kann diese Untersuchung aber durchaus sinnvoll sein, da das Risiko für Veränderungen an den Chromosomen mit zunehmendem Alter steigt.

Verschiedene Fruchtwasseruntersuchungen

Bei Fruchtwasseruntersuchungen wird mit einer dünnen Kanüle Fruchtwasser aus der Fruchtblase der Schwangeren entnommen und die darin enthaltenen Zellen werden auf Chromosomenveränderungen hin untersucht. Auch Hinweise auf Fehlbildungen in Hirn und Rückenmark können durch bestimmte Fruchtwasseruntersuchungen gewonnen werden. Die Genauigkeit der durch Fruchtwasseruntersuchungen gewonnenen Erkenntnisse ist recht hoch. Der große Nachteil solcher Untersuchungen ist jedoch, dass die Entnahme des Fruchtwassers ein rund 0,5 prozentiges Risko für eine Fehlgeburt birgt. Auch Verletzungen des Ungeborenen sind möglich. Empfohlen wird eine Fruchtwasseruntersuchung bei Schwangeren, in deren Familien Erbkrankheiten wie Mukoviszidose oder Muskelschwund vorkommen. Bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind, wird eine Fruchtwasseruntersuchung von den Krankenkassen übernommen.

Der Harmony Test

Der Harmony Test ist eine relativ neue Blutuntersuchung. Bei dieser Untersuchung wird freies fetales Blut der Mutter analysiert und auf etwaige Chromosomenstörungen hin untersucht. Diese Untersuchungsart hat eine sehr niedrige Falsch-Positiv-Rate, die bei 0,06 Prozent liegt. Das bedeutet, dass nicht einmal jedes 1500. Ergebnis fälschlicherweise als positiv eingeordnet wird. Durchgeführt werden kann der Test ab der 11. Schwangerschaftswoche. Die Kosten liegen bei rund 299 Euro. Nur in Ausnahmefällen wurde der Test bisher von den Krankenkassen übernommen.

Die Chorionzottenbiopsie

Auch diese Untersuchungsart hat das Ziel, etwaige Chromosomenstörungen beim Ungeborenen zu entdecken. Zu diesem Zweck werden Gewebeproben aus der Plazenta entnommen und analysiert. Da die Chorionzottenbiopsie mit 0,5 bis 1 Prozent ein hohes Risiko für Fehlgeburten aufweist, wird sie nur selten angewandt.

Der Toxoplasmose Test

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die primär Katzen befällt. Infiziert eine Mutter ihr Ungeborenes mit dieser Erkrankung, können Verwachsungen in den Augen oder Fehlbildungen des Nervensystems die Folge sein. Durch einen Bluttest bei der Mutter soll herausgefunden werden, ob sich Toxoplasmose Erreger im Organismus befinden. Aufgrund des Ergebnisses kann über weitere Untersuchungen oder Behandlungsmaßnahmen nachgedacht werden. Der Test wird nur dann von den Krankenkassen bezahlt, wenn ein begründeter Verdacht auf eine Neuansteckung vorliegt.

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