Für einen Menschen in unserer westlichen Welt wird es unumgänglich sein, den Umgang mit Geld zu erlernen. Schließlich spielt es für ein späteres verantwortungsbewusstes Leben eine große Rolle, dass man weiß, wie wertvoll Geld sein kann, wie schnell es auch verschwindet und was einige Dinge im Leben wert sind – aus materieller und immaterieller Sicht. Als Elternteil kann man diesen Umgang mit Geld früh weiter geben und zwar an die eigenen Kinder. In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings die Frage, welches Alter angemessen ist, damit ein erstes Taschengeld ausgegeben werden kann. Generell könnten sich Eltern die Frage stellen, wie viel Taschengeld denn ausgegeben werden sollte.
Welche Höhe in welchem Alter?
Wer sich keine Mühe machen möchte und offizielle Rahmen und Ideen sucht, der kann sich an eine Tabelle des Deutschen Jugendinstituts halten. Diese Tabelle wird ständig aktualisiert und angepasst. Allerdings stellt es nur eine Richtlinie dar. Natürlich können Sie Ihre Ideen in diesem Zusammenhang anders veräußern. Wie viel Taschengeld Sie ausgeben, hängt vielleicht auch davon ab, wie viel Geld Sie selbst besitzen. Sind Sie beispielsweise relativ wohlhabend, werden Sie Ihrem Kind eventuell mehr geben wollen, oder aber gerade wenig, damit es seine Bodenständigkeit nicht verliert bzw. erlernen kann. Auch kann es darauf ankommen, wofür Ihr Kind das Geld überhaupt ausgeben möchte, zumal Ausgaben für Schule und sportliche Hobbies unabhängig vom Taschengeld von den Eltern übernommen werden sollten. Die Tabelle startet bei den unter 6-Jährigen. Mit der Einschulung könnte es also laut Institut ratsam sein, ein erstes Taschengeld zu verteilen. 50 Cent bis 1 Euro pro Woche, so die Vorgaben zu dieser Altersklasse laut Institut. 2,50 Euro bis 3 Euro werden für einen 9-Jährigen bzw. für eine 9-Jährige empfohlen. Ab 10 Jahren gibt es dann allerdings einen gewaltigen Sprung zu verzeichnen. Hier sieht die besagte Tabelle Auszahlungen pro Monat, statt pro Woche vor. Natürlich kommt es darauf an, wie verantwortungsbewusst Ihr Kind ohnehin schon ist, wie sehr es beispielsweise in die Hausarbeit eingebunden wird und welche Hobbies überhaupt vorhanden sind. Manchen Kindern ist diese Verantwortung vielleicht mit neun, manchen erst mit zwölf Jahren zuzutrauen. 15 bis 17,50 Euro pro Monat, so die Empfehlung. Für 18-Jährige und Ältere endet die Tabelle bei 60 bis 75 Euro pro Monat.
Zu beachten
Ihrem Kind könnten Sie mit der Ausgabe eines Taschengeldes schon allein deshalb einen Gefallen tun, weil in der Grundschule ohnehin Anforderungen bestehen, mit Zahlen umzugehen und auch die Geldrechnung in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt. Daher kann es sich in diesem Alter anbieten, ein erstes Taschengeld auszugeben. Damit wird auch die Mathematik-Note womöglich von dieser Entscheidung profitieren. Dennoch gibt es generell einige Regeln, die beachtet werden sollten, wenn ein Taschengeld ausgegeben wird. Ein fester Termin ist wichtig, sodass keine Diskussionen oder Streitereien aufkommen können. So erlangt das Kind auch ein Gefühl dafür, wie es später einmal sein wird, Arbeitnehmer zu sein. Es wird wenig Sinn machen, wenn Sie Ihrem Kind zu unregelmäßigen Zeiten Taschengeld ausgeben, denn dann verringert sich der Lerneffekt. Das heißt aber auch, dass Sie keine Vorschüsse gewähren sollten, denn auch das wird nicht dazu beitragen, dass Ihr Kind einen guten Umgang mit dem Geld erlernen kann. Sie untergraben außerdem Ihre Autorität, wenn Sie gesetzte Abmachungen selbst auflösen. Das Taschengeld sollte freiwillig ausgegeben werden. Ihre Kinder sollten Sie also nicht anbetteln müssen, denn schließlich sollte es auch in Ihrem Interesse sein, dass das Taschengeld bezahlt wird. Ebenso sind Bedingungen tabu, an die sie das Taschengeld knüpfen. Beispielsweise gute Schulnoten, die erreicht werden müssen, damit das Geld fließt. Auch hier kommt kein Lerneffekt zustande und zwar im doppelten Sinne nicht – denn so verliert Ihr Kind den Zweck des schulischen Lernens komplett aus den Augen und fühlt sich befangen. Über die Verwendung wurde ja bereits schon etwas geschrieben: in diesem Zusammenhang wäre es unfair, Pflichtausgaben oder schulische Pflichten von Ihrem Kind bezahlen zu lassen. Auch hier sollte im Vorfeld abgestimmt worden sein, wofür das Taschengeld am Ende auch ausgegeben wird.
Fazit
Die Empfehlung des Instituts liefert Ihnen erste Inspirationen und Ideen, doch letzten Endes liegt die Entscheidung in Ihren Händen. Bewerten Sie die Charaktereigenschaften Ihres Kindes und überlegen Sie, wofür Ihr Kind das Geld am Ende überhaupt einsetzen würde. Vereinbaren Sie im Anschluss klare Regeln und helfen Sie Ihrem Kind früh dabei, einen angemessenen Umgang mit dem Geld zu erlernen. Steigern Sie die Höhe des Geldes mit dem Alter, doch dabei sollten Sie weder unter-, noch übertreiben. Beachten Sie außerdem einige grundlegende Dinge, wie die Tatsache, das Geld nicht an Bedingungen zu knüpfen. Halten Sie Termine ein und bleiben Sie auch dabei. Dann steht einer passenden Taschengeld-Verwendung nichts mehr im Wege!