Plötzlicher Kindstod

Schlafender Junge mit Teddy

Es ist wohl mit das Schlimmste, was einem erwachsenen Menschen in seinem Leben widerfahren kann. Eltern werden komplett aus dem Leben gerissen, wenn das eigene Kleinkind plötzlich und unerwartet stirbt. „Plötzlicher Kindstod“ lautet dann die Diagnose, die so nichtssagend wie niederschmetternd zugleich ist.

Denn nicht nur ist gerade das eigene kleine Kind gestorben, was wohl schon das Schlimmste überhaupt ist. Was Eltern dann wenigstens ein bisschen Gewissheit liefert, ist die Antwort auf die Frage: „Warum konnte das passieren?“ Diese Frage kann im Falle eines plötzlichen Kindstodes häufig nicht beantwortet werden. Sie müssen sich als Elternteil nicht hinreichend damit beschäftigen, wie sich andere Eltern fühlen müssen, die unter dem plötzlichen Kindstod Ihres Neugeborenen leiden müssen.

Allein schon der Gedanke daran dürfte Sie mental ziemlich mitnehmen. Für Eltern kann es lediglich wichtig sein, zu wissen, was man tun und unternehmen kann, damit es nicht so weit kommt. Generell geht es darum, wie man die „optimalen Bedingungen“ für sein Kleinkind schafft, damit es sich schon in jungen Jahren optimal entwickeln kann. Zum Glück ist die Diagnose „plötzlicher Kindstod“ „relativ“ selten.

Sie müssen also nicht grundsätzlich besorgt sein, dass ein solch schreckliches Ereignis eintritt, sobald Sie irgendetwas falsch machen. Denn bekanntlich kann man als Elternteil nie alles perfekt machen und das wird schließlich auch nicht verlangt.

Was versteht man unter plötzlichem Kindstod?

„Plötzlicher Kindstod“ bzw. „Krippentod“ lautet per definitionem dann die Diagnose, wenn es zum Versterben eines Säuglings oder Kleinkinds aus unerklärlichen Gründen kommt. Zu diesem Kindstod kommt es vermutlich dann, wenn das Kleinkind schläft bzw. schlafen sollte. Jenseits der Neugeborenenperiode stellt dies die häufigste Todesursache dar.

Im ersten Lebensjahr eines Kleinkindes kommt es am häufigsten zum unerwarteten Kindstod. 2-6 % dieser Unglücksfälle ereignen sich hingegen im 2. Lebensjahr. Trotz Autopsie bzw. Untersuchung kann in diesen Fällen keine klare Ursache für den Tod ausgemacht werden.

Im Klartext heißt dass, das Kinderärzte bzw. Rechtsmediziner keine anderen Ursachen finden konnten und somit nach dem Ausschlussverfahren die Diagnose: plötzlicher Kindstod angeben müssen. Zuvor werden Infektionen, Störungen des Stoffwechsels, Fehlbildungen, Unfälle oder Blutungen herangezogen und untersucht.

Auch die Umstände und die medizinische Vorgeschichte des Kindes geben in diesem Fall keinen Aufschluss. Laut Definitionen gibt es also nur Hypothesen darüber, wie es zum Tod des Neugeborenen kam. Das traf in der Praxis allerdings eher früher zu. Heutzutage kommt es nach wie vor zu plötzlichen Kindstoden, doch kann die Ursache heute häufig ausgemacht werden.

Im Jahr 2014 verstarben in Deutschland 119 Kinder, deren Eltern letzten Endes gesagt werden musste, dass es sich um einen plötzlichen Kindstod handelt. Im Vergleich zu den Neugeborenen betrug die Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr damit 0,17 ‰, wobei männliche Säuglinge häufiger betroffen waren und die Wintermonate zudem eine höhere Gefahr offenbarten. 80 % der Fälle spielten sich vor dem sechsten Lebensmonat ab.

Ursachen

Wie die besagte obige Definition bereits impliziert, können wirkliche Ursachen nicht wirklich definiert werden. Es gibt Risikofaktoren, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesen Fällen beitragen können. Auch Erklärungsansätze diesbezüglich existieren. Als Risikofaktoren gelten beispielsweise das Alter der Mutter, eine frühere Krise des Kleinkindes, dass das Leben bedrohte, ein Geschwisterkind, das bereits aufgrund ähnlicher Umstände verstarb und ein sehr niedriges Geburtsgewicht, beispielsweise aufgrund einer Frühgeburt vor der 33. Schwangerschaftswoche. Natürlich kann ein Drogenkonsum der Mutter auch ein Risikofaktor sein. Passivrauchen während und vor der Schwangerschaft, Überwärmung des Kleinkindes, Schlafen in Bauchlage, Zudecken des Kopfes, die Umrandung des Bettes und das Schlafen im eigenen Kinderzimmer sind zudem Faktoren, die einen plötzlichen Kindstod begünstigen können, aber nicht müssen.

Säuglinge, die stark schwitzen, an Atemaussetzern leiden, im Schlaf auffällig blass werden oder gar blau anlaufen, sind ebenfalls gefährdet. Rauchen Eltern, so ist das Risiko um das Zwei- bis Vierfache im Vergleich zu Nichtraucher-Familien erhöht. Sollten Sie allerdings rauchen und nun Angst haben, sollten Sie diese Ängste relativieren, denn kein Elternteil wird wohl auf die Idee kommen, im Zimmer seines Kleinkindes zu rauchen.

Über 200 Faktoren und Theorien sind hingegen im Umlauf, die sich damit beschäftigen, was wirklich mit dem Kind passiert und letztlich zum Tod führt. Die gängigsten Erklärungsversuche ziehen es in Betracht, dass der Tod durch einen gestörten Blutfluss zum Hirnstamm eintritt. Weiterhin kann dies an einer Störung der Serotonin-Homöostase, sprich einer Fehlregulation des autonomen Nervensystems liegen. Nach der Botulismustheorie kann der plötzliche Kindstod manchmal an der Existenz eines bestimmten Krankheitserregers festgemacht werden. Toxische Gase und Impfungen wurden ebenfalls in die Erklärungsversuche miteinbezogen. Nach aktuellen Studien wird ein Phosphatmangel in Betracht gezogen und in den Zusammenhang mit plötzlichen Kindstoden eingebettet.

Maßnahmen zur Vermeidung

Da solche Fälle wie schon gesagt glücklicherweise sehr selten sind, muss man sich als Elternteil auch keine Sorgen machen, dass einen ein solches Schicksal ereilen könnte. Dennoch kann man natürlich Vorkehrungen treffen und Maßnahmen ergreifen, damit es erst gar nicht so weit kommen kann. Zudem tragen die folgenden Maßnahmen auch nicht nur dazu bei, dass plötzliche Kindstode verhindert werden. Es kommt einem Neugeborenen natürlich generell entgegen, wenn die folgenden Maßnahmen ergriffen werden.

Als eine passende Umgebung wird nämlich eine Umgebung verstanden, die rauchfrei ist, eine Temperatur von 16 bis 18 Grad hat und eine feste und luftdurchlässige Matratze besitzt. Am besten ist es für das Kind, wenn es in Rückenlage schläft. Auch eine Seitenlage ist zu vermeiden, da sich das Kind durch eine Drehung auf den Bauch drehen könnte. Es sollte keine Bettumrandung, beispielsweise so genannte Nestchen geben. Von Kopfbedeckungen und zusätzlichen Decken, Fellen, Kissen etc. ist ebenfalls abzuraten. Schlafen im Elternschlafzimmer wird empfohlen, der Schlaf im gemeinsamen Bett mit den Eltern wird hingegen widersprüchlich bewertet. Selbst das Tragen von Schnullern soll eine vorbeugende Wirkung haben.

Fazit

Letzten Endes muss man als Elternteil also nicht allzu viele Gedanken daran verlieren, wie es zu einem plötzlichen Kindstod kommen könnte und was unbedingt unternommen werden muss, damit es nicht so weit kommt. Vielleicht ist es sogar besser, weniger zu denken. Denn oft wollen Eltern unbedingt alles richtig machen und erhöhen somit gerade die Gefahr, etwas zu übertreiben. Wer die Sicherheit für sein Neugeborenes erhöhen will, kann sich an den beschriebenen Maßnahmen orientieren. Denn dadurch sinkt man letztlich nicht nur das Risiko

eines plötzlichen Todes auf ein verschwindend geringes Mindestmaß, sondern schafft zugleich eine optimale und gesunde Umgebung für das eigene Kind.

Dieser Beitrag wurde am 11. April 2019 veröffentlicht, in Baby. Setze ein Lesezeichen mit dem Permanentlink.