Barrierefrei wohnen

Barrierefrei wohnen

Wie viel Prozent aller Wohnungen sind Ihrer Meinung nach altersgerecht und barrierefrei eingerichtet? 5 %, das die Antwort. Das zeigt Ihnen schon auf, dass hier in der Tat ein Problem vorliegen kann, wenn das Alter erst einmal vorangeschritten ist. Schließlich will nicht jeder Senior oder Rentner ein Heim besuchen und auch nicht jeder muss es natürlich. Daher lautet das logische Ziel: zuhause alt werden! Das ist auch deshalb logisch, weil das Zuhause ein Ort sein sollte, an dem man sich wohlfühlt und an dem man in Würde altern kann. Das ist in der Praxis aber nur möglich, wenn die Bewegung und Mobilität in der eigenen Wohnung auch im Alter uneingeschränkt möglich ist. Vielleicht sind Sie selbst gerade dabei, Ihren Lebensabend zu planen und wollen Ihre Wohnung entsprechend umgestalten. Vielleicht wollen Sie sich aber auch nur informieren, wie eine barrierefreie Wohnung im Alter denn so auszusehen hat. Dafür gibt es beispielsweise Checklisten, die vorgeben, wie eine perfekte barrierefreie Wohnung aussehen kann. Selbstständigkeit und Freiheit werden durch eine Wohnung oder durch ein Haus ohne Barrieren gefördert. Und das sind zwei wichtige Rechte, die im Alter natürlich nicht weniger wichtig sind. Es kann genauso wichtig sein, dass Sie Besuch empfangen können. Schließlich kann eine solche Barrierefreiheit für ältere Gäste genauso wichtig sein. Daher handelt es sich auch um ein soziales Thema.

Was sollte eine barrierefreie Wohnung im Alter bieten?

Der Zugang zur Wohnung sollte zunächst einmal barrierefrei möglich sein. Heißt im Klartext: keine Stufen und Schwellen und auf jeden Fall Aufzüge oder andere Lösungen, um mögliche Höhenunterschiede bewältigen zu können. Handläufe im Treppenhaus und Terrassen und Balkons, die ebenfalls ohne Stufen zu erreichen sind, erleichtern den Zugang in der Wohnung insgesamt generell. Der Hausflur sollte mindestens 1,20 m breit sein, damit ein Gehwagen sich dort problemlos fortbewegen kann. Probleme mit dem Gehör? Die Klingel sollte in jedem Fall laut zu hören sein!

Die Ausstattung des Bades ist weiterhin wichtig und beachtenswert. Die Dusche sollte begehbar und bodengleich sein. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sollte es die Möglichkeit geben, das entsprechend nachzurüsten. Ein Klappsitz bzw. Hocker in der Dusche wäre für das Alter optimal. Ansonsten ist ein Haltegriff in der Dusche unabdingbar, damit keine schlimmen Unfälle passieren. Die Wand sollte sonst so stabil sein, dass auch hier Nachrüstungen möglich sind. Das WC sollte in jedem Fall auch selbstständig genutzt werden können. Dazu gehört auch, dass der Toilettensitz die richtige Höhe hat. Vor dem Waschtisch sollten Sie bzw. sollte der Senior / die Seniorin eine Sitzgelegenheit haben und sich im Spiegel sehen können. Die Badtür sollte nach außen aufschlagen und auch von außen entriegelt werden können. Letzten Endes ist ein gewisser Bewegungsfreiraum im Badezimmer unabdingbar. Vor dem Waschbecken bzw. WC sollten 1,20 m x 1,20 m zur Verfügung stehen.

Wie ist die Küche ausgestattet? Altersgerecht, wenn Sie Sitzgelegenheiten ermöglicht. Arbeitsplatte und Kochstelle sollten bestenfalls unterfahrbar sein, was die Benutzung eines Rollstuhles im Alter ermöglicht. Abschaltautomatiken erleichtern das Arbeiten in der Küche ebenfalls und können mögliche Unfälle verhindern. Wichtig ist es generell, dass Küchenschränke gut zu erreichen sind.

Das Bett im Schlafzimmer sollte hingegen die richtige Höhe haben, damit sich der Senior bzw. die Seniorin angemessen bewegen und selbstständig aufstehen kann. Im Pflegefall sollte die Hilfe uneingeschränkt möglich sein, weshalb sich ein Zugang von drei Seiten empfiehlt.

Allgemein sollten die Türen 90 cm breit sein, um mit mobilen Transportmitteln passieren zu können. In allen Räumen sollten sich Fenster befinden, die leicht zu öffnen sind. Kabel gehören in einen Kabelkanal, damit Stürze vermieden werden können. Teppiche sollten auch aus diesem Grund rutschfest sein, denn bekanntlich geschehen viele Unfälle im Haushalt. Im Alter ist man für solche Unfälle natürlich umso anfälliger. Die wichtigen Bedienelemente, sprich Lichtschalter, Steckdosen und Türgriffe sollten auf 85 cm Höhe angebracht werden, damit auch hier keine Probleme entstehen.

Im Praxisfall müssen diese Dinge vielleicht nicht bzw. noch nicht umgesetzt werden. Dennoch können Sie sich an dieser Richtlinie orientieren, um zu überprüfen, wie barrierefrei eine Wohnung wirklich ist, damit das Zuhause auch das Zuhause bleibt.

Dieser Beitrag wurde am 29. Mai 2019 veröffentlicht, in Senioren. Setze ein Lesezeichen mit dem Permanentlink.